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Auf dem Archipelago Trail durchs Schärenmeer – Finnische Gelassenheit

Grau in grau präsentierte sich Turku bei unserem ersten Aufeinandertreffen anfangs 2014. Trotz miserablen Wetterbedingungen ist diese Reise mit vielen guten Erinnerungen und einem Souvenir, das mich bis heute an der Handtasche fixiert treu täglich begleitet, verbunden. Die einst wichtigste Stadt Finnlands punktet mit inneren Werten. Mein zweiter Turku-Besuch stand unter einem weit besseren Stern und ich konnte mich auf dem Archipelago Trail endlich von dem überzeugen, was mir im 2014 vorgeschwärmt wurde: kitzelnde Sonnenstrahlen und das sanfte Abendlicht, das den Horizont auch Stunden nach dem Sonnenuntergang noch schimmern lässt.

Turku | Åbo – eine Reunion

Turku sei das Tor zum schönsten Archipel der Welt, schrieb ich 2014. Nun ja. Nachdem ich im 2014 nur kurz in dieses Wirrwarr aus über 20’000 kleinen und grösseren Inseln hineingeschnuppert hatte, war es diesen Sommer an der Zeit, intensiv ins Schärenmeer einzutauchen. Und so viel vorweg: Ich hatte 2014 den Mund nicht zu voll genommen und kann die Aussage von damals nur doppelt und dreifach unterstreichen. Eine Woche finnisches Schärenmeer tut Körper und Seele gut. Selbstverständlich liess ich es mir nicht nehmen, einen Vormittag durchs sonnige Turku zu schlendern und das Flair der charmanten Studentenstadt zu geniessen. Bei Sonne macht’s definitiv mehr Spass als bei ekligem Nieselregen und fiesen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Die Zeit reichte für einen Bummel der Uferpromenade des Aura-Flusses entlang bis zum sehenswerten Dom von Turku. Eingekehrt sind wir in einem altbekannten Restaurant. Das «Smör» überzeugt auch drei Jahre später mit frischer, feiner Kost und dem für die Region typischen süsslichen Schwarzbrot. Am besten schmeckt es in Kombination mit leicht gesalzener Butter.

Turku Fluss

Turku Uferpromenade Sommer

Turku Apotheke

Turku Finnland

Turku Altstadt

Dom von Turku

Dom von Turku Orgel

Finnisches Schärenbrot

Restaurant Smör Turku

Archipelago Trail | Etappe Turku-Pargas-Korpo

Auf der ersten Etappe unserer Reise durchs Schärenmeer von Turku bis nach Åland folgen wir dem «Archipelago Trail» quer durchs Schärenarchipel vor Turku. Der Trail führt in seiner ganzen Länge in insgesamt 200 Kilometern befestigten Strassen durch die wunderbare Schärenlandschaft. Die einzelnen Wegstücke sind mittels Fähren (die als öffentlichen Wegersatz fungieren und somit kostenlos sind) verbunden. Besonders beliebt ist die Route als Velorundtour. Ob der Wind hier ebenfalls stets von der falschen Seite her bläst, kann ich nicht beurteilen, da wir – sehr bequem – mit dem Auto unterwegs waren. Fürs nächste Mal ist aber das Velo als Transportmittel fix gebucht.

Der Trail führt uns von Turku aus in südliche Richtung via Kuusito ins Kleinstädtchen Pargas, das als «Zentrum» des südlichen Schärengebiets vor Turku gilt. Spannend ist, dass das Schärengebiet offiziell zweisprachig ist und die Mehrheit der Bevölkerung Finnlandschweden sind und Schwedisch sprechen. Das kleine Zentrum von Pargas überrascht mit einer skurrilen Kunstgalerie. Mit seinen Ausführungen ruft Ted Wallin wohl manch einen Besucher der Art Bank Pargas das eine oder andere Fragezeichen hervor. Ein Muss für Salvador Dali Fans und alle, die abstrakte Kunst mögen. Nur wenige Meter daneben befindet sich das entzückende Café Hallonblad, wo wir mit Kaffee und leckerem Kuchen den Energiespeicher für die nächste Etappe füllen.

Art Bank Pargas

Archipelago Trail Pargas

Von Pargas aus geht die Reise gut 50 Kilometer weiter nach Nagu. Dazwischen gilt es ein Stück Meer zu überqueren. Die Fähre steht schon bereit. Nagu ist für seinen schönen Gästehafen inklusive diverser Restaurants entlang der Uferpromenade bekannt. Wir hüpfen nach einem kurzen Zwischenstopp noch eine Insel weiter nach Korpo, wo wir unser Tagesziel, das Archipelago Centre Korpoström, erreichen. Ebenfalls an einem schönen, ruhigen Gästehafen gelegen, übernachten wir hier in einem der 16 einfach eingerichteten Hotelzimmer. Mich zieht es bei diesem fantastischen Wetter jedoch schnell wieder nach draussen. Ich setze mich auf den Pier, lasse die Beine baumeln und höre der Stille zu. Irgendwie wirkt Finnland auf mich unglaublich tiefenentspannend. Vielleicht liegt das auch daran, dass nirgends sonst der Saunagang derart relaxt vonstattengeht. Matilda drückt uns ein Stallhagen Honigbier in die Hand, macht einen kräftigen Saunaaufguss und lässt uns ordentlich schwitzen. Der Abkühlungssprung in die knapp 18° warme Ostsee gehört im Anschluss selbstverständlich dazu. Ein Heidenspass!

Archipelago Trail Fähre

Korpoström Finnland

Finnland Korpo Sommer

Korpoström Finnische Schäreninsel

Schärenmeer Korpo

Insel Korpo Schären Finnland

Korpoström Gästehafen Schärenmeer

Sauna Skinny Dip Korpoström

Geheimtipp Ausflug nach Aspö

Der Archipelago Trail streift nur einen Auszug der über 20’000 Eilande. Kein Wunder ist das Schärenmeer bei dieser Vielfalt an Anlegemöglichkeiten bei Seglern so beliebt. Wer auf die Schnelle keinen Segelschein auf Lager hat, dem zeigt Tore Johannsen mit seinem Aspö Charter weitere Facetten des Turku Archipelagos. Uns holt er direkt an der Anlegestelle in Korpoström ab und transportiert uns in gut einer Stunde Fahrzeit nach Aspö. Eine Kirche, eingestreute rot gefärbte Häuschen und drum herum das weite Meer. Eine Handvoll Menschen wohnen das ganze Jahr auf Aspö. Darunter Tore und seine Frau, die das feinste Schwarzbrot weit und breit bäckt und hervorragende Fischbrötchen kreiert. In den Sommermonaten kommen hier nicht nur Feriengäste auf Besuch, sondern auch Kühe vom Festland. Diese verbringen den Sommer auf der Insel und sind quasi die «Rasenmäher». Hätte uns nicht schon die nächste Insel erwartet, wäre ich gerne länger auf Aspö verweilt. Der Charme dieses Ortes ist schwer in Worte zu fassen.

Aspö Ferry Charter

Tore Johannsen Capitain

Aspö Schärenmeer

Anlegestelle Aspö

Aspö Kirche

Aspö Tore Johannsen

Lachsbrötchen Finnland


Praktische Tipps für den Archipelago Trail

  • Anreise mit Finnair (tägliche Verbindungen ab Zürich) über Helsinki nach Turku
  • Die Fahrt von Helsinki nach Turku dauert mit dem Zug gut 2 Stunden
  • Übernachten in Turku: Radisson Blu Marina Palace Hotel oder Original Sokos Hotel
  • Sehenswertes in Turku: Burg zu Turku / Aboa Vetus & Ars Nova / Markthalle und Bibliothek
  • Unterwegs auf dem Archipelago Trail: per Mietwagen, Töff, Velo oder zu Fuss
  • Mehr Infos zum Archipelago Trail findet ihr auf Visit Finland
  • Gute Reisesaison: August / September – der finnische Hochsommer ist dann zwar schon vorbei, dafür gibt’s die Ruhe inklusive

Glur Reisen hat mich zu dieser Reise eingeladen. Der Skandinavien-Reisespezialist hat diverse Reiseangebot an der finnischen Westküste im Sommerkatalog im Angebot und organisiert in Zusammenarbeit mit den lokalen Veranstaltern auch gerne massgeschneiderte Touren. Die Pressereise wurde zudem von Visit Turku, der Stadt Pargas, Visit Aland und Finnair unterstützt.

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Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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