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Einfach gut – so schmeckt das Meraner Land

Mehrere Köche verderben den Brei? Stimmt nicht. Zumindest nicht im Meraner Land. Ich bin letzten Samstag dem kulinarischen Ruf der Region gefolgt und habe mich mit Zug und Postauto mal wieder in Richtung Südtirol aufgemacht. Quer durch den Schweizer Nationalpark und durch das Städtchen Glurns, wo ich im Frühling Südtiroler Whisky degustiert habe, ging’s diesmal mit der Vinschgerbahn weiter bis ins alt bekannte Meran. Das sonnige Wetter nutzte ich für einen Abstecher zu den Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Für alle Garten- und PflanzenliebhaberInnen definitiv ein Muss bei einem Besuch in Meran. Die letzten Sonnenstrahlen galt es dann doch gebührlich auszukosten, denn obwohl sich Südtirol mit angeblich 300 Sonnentage pro Jahr schmückt, erwische ich immer die Regentage.

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Foodie Factory – the Unplugged taste

Am nächsten Tag wurde ich dann auch prompt vom Regengeplätscher geweckt. Schade, Schade. Denn der eigentliche Grund meiner Reise war ein Highlight der kulinarischen Veranstaltungsreihe „Foodie Factory“ im Meraner Land. Helli Gufler, der Wirt der Gompm Alm im Hirzer Gebiet (oberhalb von Schenna) hatte die geniale Idee, auf seiner Alm sechs Spitzenköche zusammenzubringen, die ganz ohne Strom auf alten Holzherden regionale Gerichte raffiniert zubereiten. Geboren war das Event „Gompm Alm – the unplugged taste“.

Und was im letzten Jahr bei strahlendem Sonnenschein auf grünen Almwiesen über die Bühne ging, musste dieses Jahr kurzerhand in die Kellerei Meran verschoben werden. Das vom Vinschgauer Architekten Werner Tscholl entworfene Gebäude liegt an leicht erhöhter Lage am Westhang von Meran. Punkto Aussicht kann diese Location definitiv nicht mit der Alm mithalten, doch spätestens nach einem Glas prickelndem Arunda Sekt aus Italiens höchst gelegenem Sektkeller und einem Stück Südtiroler Speck, kann ich mich mit der Alternative durchaus abfinden.

Die Holzherde wurden statt auf der Alm im lichtdurchfluteten Lagerraum der Kellerei Meran aufgestellt. Es brutzelt, es dampft und es wird gerührt. Die sechs Köche – Othmar Raich, Luis Haller, Walter Weger, Raimund Brunner, Gerhard Wieser und Agostino Buillas – und die zahlreichen Helfer sind bereits voll im Element.

Es gibt kein fixer Menüablauf. Nach Lust und Laune holt man sich die Kreationen direkt bei den Stationen und erhält gleichzeitig auch noch den passenden Wein dazu – einziger Stolperstein, es gibt nur ein Weinglas pro Teilnehmer. Ich probiere mich durch Topfennocken, Baccalà-Ravioli, Pressknödel mit Muaskraut, Kalbsbries, Gersten-Almkräuter Risotto sowie Vollkornpolenta und spätestens beim Dessertbuffet bin ich definitiv im Foodie-Himmel angelangt. Ein köstliches Vergnügen!

Kellerei-Meran-Werner-Tscholl

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Die Gompm Alm

Am darauf folgenden Tag konnte uns dann selbst der Regen nicht mehr von einem Ausflug auf die Gompm Alm abhalten. Sternekoch Luis Haller und Almwirt Helli Gufler hatten zum Kochkurs eingeladen. Doch zuerst einmal werden wir nach einem feuchten 30-minütigen Spaziergang von der Bergstation der Hirzer Seilbahn zur Alm mit einem währschaften „Holbmittog“ verwöhnt. In der gemütlichen Stube werden Bauernspeck, Kartoffeln, Schüttelbrot und Käse aufgetischt. Dazu gibt’s einen Vernatsch aus dem Eigenbau. Einfach gut.

Danach schnüren wir uns den Blauschurz um und werden vom Sternekoch höchstpersönlich in die Geheimnisse der Schlutzkrapfen und Apfelstrudel-Erstellung eingeweiht. „Wir machen keine Ravioli“, meint er zu meinem ersten Schlutzkrapfen-Versuch – dafür kriege ich das mit dem Mürbeteig auswallen für den Apfelstrudel ganz ordentlich hin.

Kochen macht bekanntlich hungrig und so runden wir unseren kulinarischen Ausflug ins Meraner Land mit einem raffinierten Dreigänger ab. Luis Haller, der sonst im Castel Fragsburg den Kochlöffel schwingt, zaubert die Sternevariante und Helli Gufler ergänzt das Gericht mit seiner Alm-Interpretation.

Pappsatt spazieren wir zur Verdauung talwärts bis zur Mittelstation in Prenn.

Hirzer-Schenna-Passeiertal

Passeiertal-Gompm-Alm

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Helli-Gufler-Almkueche

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Hirzer-Wandern

Home away from home

Ich habe in Meran nicht nur köstlich gegessen, sondern wurde auch fürstlich gebettet. Die Villa Bergmann liegt in zwei Minuten Gehdistanz zu den Laubengassen im ruhigen Altstadtviertel von Meran und ist eine wahre Oase. Das Gebäude wurde im 19. Jahrhundert vom österreichischen Architekten Karl Moeser gebaut. Der heutige Besitzer ist ebenfalls Architekt und hat das Gebäude mit so viel Liebe zum Detail renoviert, dass er beschlossen hat, die Wohnungen als Ferienwohnungen anzubieten, statt zu vermieten. Ein Wohntraum! Das Tüpfchen auf dem i ist der schön hergerichtete Frühstückstisch, wo Gastgeberin Eva’s lieber Mann selbst gebackenen Streuselkuchen beisteuert und sie uns mit frisch gepflückten Tomaten aus ihrem Garten verwöhnt.

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Ach Südtirol, auch wenn du das mit dem Wetter regelmässig vermasselst. Wir kommen wieder. Du und deine Leute haben es einfach drauf!

Übrigens, falls euch jetzt vor lauter Food-Bilder der Magen knurrt (sorry), dann könnt ihr euch bereits jetzt den Termin für das nächste Gompm Alm – the unplugged taste Event vormerken. Das geht am 21. August 2016 über die Bühne. Der Preis inkl. Getränke beträgt 125 Euro pro Person.

Hinweis: Zu dieser kulinarischen Reise wurde ich von der Marketinggesellschaft Meran eingeladen – Vielen Dank hierfür. Meine Leser dürfen wie immer sicher sein, dass ich hier stets meine Ansichten und Begeisterung vertrete.

Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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