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Hogmanay – Silvester in Edinburgh

Ich bin ein Silvestermuffel. Mal so unter uns, ist Silvester nicht das wohl überbewerteste Fest des Jahres? Und da ich deshalb keine Lust habe, eine rauschende Party zu organisieren, habe ich mir im letzten Jahr gedacht: Dann reise ich eben zu einer Party. Gesagt, getan. Letztes Jahr feierten wir zusammen mit euphorischen Finnen auf dem Senatsplatz in Helsinki ins 2014. Ein grossartiger Jahresbeginn!

Dieses Jahr fiel die Wahl auf Edinburgh. Die Schotten wissen nämlich, wie man es an Silvester so richtig krachen lässt! Die Neujahrsfeier heisst hier Hogmanay und gehört zu den wichtigsten schottischen Festen. Die Events rund um die Feierlichkeiten beschränken sich nicht nur auf dem 31. Dezember, sondern beginnen bereits am 30. Dezember und dauern bis und mit 1. Januar.

30. Dezember – Torchlight Procession

Eröffnet wird Hogmanay mit einem Fackelumzug von der George IV Brücke in der Altstadt über die Princes Street bis zum Calton Hill. Für die Teilnahme am Umzug muss man sich vorgängig anmelden. Die Fackeln kosten je £10.

Rund 35‘000 Personen nehmen am Umzug teil. Er war auch dieses Jahr bereits einige Tage vorher restlos ausverkauft. Der Höhepunkt des Umzuges sind die ganz vorne mitmarschierenden Dudelsackpfeifer und die „Wikinger“. Wir stellten uns strategisch geschickt in der Nähe der North Bridge auf und warteten dort, auf die Spitze der Torchlight Procession. Kaum war die durch, galt es, einen guten Platz auf der Brücke zu ergattern. Von hier aus gibt es nämlich einen der besten Blicke auf das Schlussfeuerwerk der Procession, das auf dem Calton Hill abgefeuert wird. Diejenigen, die am Umzug mitmarschieren, können das Feuerwerk natürlich direkt auf dem Calton Hill bewundern.

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31. Dezember – Strassenparty, Konzerte und Feuerwerk

Eine der grössten Open-Air Silvesterpartys startet am 31. Dezember um 19:00 Uhr. Das Eintrittsticket zur sogenannten Street Party auf der Princes Street kostet £22.20. Ich habe mir im Vorfeld für je £41 Tickets für den gleichzeitig stattfindenden Event „Concert in the Gardens“ gekauft. Mit diesen Tickets hat man ebenfalls Zutritt zur Street Party, aber zusätzlich noch Zugang zur Hauptbühne direkt unterhalb des Schlosses. Dieses Jahr heizte die Abba Cover Band Björn Again das Publikum ein. Darauf folgte Soul II Soul und als Main Act stand rund um Mitternacht Lily Allen auf der Bühne. Dieses Jahr stiess Lily Allen als Main Act nicht auf die ganz grosse Begeisterung, dennoch war auch dieser Event am Schluss ausverkauft.

Wir liessen den Abend gemütlich angehen, peilten den Konzertbereich gegen 9 Uhr an und sicherten uns einen Platz ganz zuoberst bei der Abschrankung. Grosser Pluspunkt: man kann sich anlehnen. Das Wetter war zum Glück gnädig und hielt den Regen zurück. Der frischen Brise trotzten wir mit warmer Kleidung.

Ab neun Uhr werden die Partygäste stündlich mit einem Mini-Feuerwerk unterhalten. Kurz vor Zwölf folgt auf den gemeinsam gezählten Countdown ein bombastisches Feuerwerksspektakel und die gemeinsam gesungene „Auld Lang Syne“.

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1. Januar – Scot:Lands

Der erste Tag im neuen Jahr präsentierte sich ganz nach schottischer Manier im Regenlook. Wir hatten uns zuvor noch überlegt, ob wir als Zuschauer beim jährlichen „Loony Dook“ Event in South Queensferry teilnehmen sollen. Mit der beeindruckenden Forth Rail Bridge als Panorama stürzen sich hier zahlreiche wagemutige verkleidete Gestalten in die Fluten des Forth River. Für mich war der Event an sich nebensächlich. Ich wollte mir die prächtige Eisenbahnbrücke – Ingenieurskunst aus dem späten 19. Jahrhudert – aus der Nähe anschauen. Aber das macht bei Regen keinen Spass.

So begaben wir uns stattdessen gegen 12:00 Uhr ins Schottische Nationalmuseum, das ein architektonisches Bijou ist. Zufälligerweise war das Nationalmuseum auch Startpunkt für den Scot:Lands Event. An insgesamt zehn Stationen, verteilt in der Altstadt von Edinburgh, werden traditionelle Tänze, Musik, Geschichten und Filme präsentiert. Wohin es als Nächstes geht, erfährt man jeweils beim Drehen des Kompasses. Da eine Registrierung für die Teilnahme am Event empfohlen wird und ich das im Vorfeld nicht gemacht hatte, verliessen wir das Nationalmuseum ohne den Kompass gedreht zu haben. Da es immer noch wie aus Eimern schüttete, suchten wir im Schottischen Storytellingcenter (ein weiteres architektonisches Highlight in der Altstadt) unterschlupft. Lustigerweise war hier auch eine der Scot:Lands Stationen und so kamen wir ganz unerwartet doch noch zu Tickets (die Teilnahme ist kostenfrei).

Es reichte uns zeitlich zwar nicht, alle Stationen zu besuchen. Dennoch war es ein toller Nachmittag mit einem vielfältigen Einblick in die schottische Kultur und Tradition. Definitiv mein persönlicher Hogmanay Höhepunkt!

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Egal ob jung, ob alt, ob Partytiger, oder doch Stubenhocker. Edinburgh’s Hogmanay bietet für alle etwas! Wer voller Emotionen und Traditionen ins neue Jahr starten möchte, der ist in Edinburgh am richtigen Fleck. Es lohnt sich übrigens, die Tickets für die Events, die man auf jeden Fall besuchen möchte, frühzeitig zu organisieren. Geht alles tip top online.

Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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