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Unsere 9 Namibia Roadtrip Highlights und Sehenswürdigkeiten für Selbstfahrer

Hinweis: dieser Beitrag enthält Werbung für Swarovski Optik

Unendliche Weiten, elfenbeinweiss bis blutorange leuchtende Dünenlandschaften und allabendliche Sonnenuntergangsperfektion; Namibia hat mich mit seiner facettenreichen Landschaft bereits in den ersten Tagen unseres Roadtrips verzaubert. Und auch im weiteren Verlauf unserer Reise geizte Namibia nicht mit tierischen und landschaftlichen Highlights. Bevor ich in einem Blogpost ausführlich über unseren Namibia Roadtrip berichte, möchte ich euch hier als Einstimmung unsere neun Highlights zeigen.

Für mich war dies nach einer Südafrika-Rundreise im 2011 der zweite Abstecher ins südliche Afrika. Namibia gilt als Reiseland, das sich bestens für Selbstfahrer-Roadtrips (mit Dachzelt oder mit Übernachtungen in Lodges) eignet. Auch wir haben das Land ausgehend von Windhoek mit einem Mietwagen erkundet. Insgesamt waren wir zwei Wochen in Namibia unterwegs.

1. Durch das Sossusvlei wandern

Der erste Stopp unserer Rundreise führte uns zu Namibias berühmter, von riesigen Dünen umschlossener, Salzpfanne «Sossusvlei». Die Dünenlandschaft ist Teil eines Nationalparks, dessen Zugang über die kleine Ortschaft Sesriem erfolgt. Im Park bestehen nur zwei Übernachtungsmöglichkeiten – auf der Sesriem Camp Site sowie in der Sossus Dune Lodge. Der Vorteil von einer Übernachtung im Park liegt darin, dass man sich bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang auf den Weg Richtung Sossusvlei machen darf (das rund 60 Kilometer vom Parkeingang entfernt liegt). So bestehen gute Chancen, den Sonnenaufgang von einer der Dünen (besonders beliebter Sonnenaufgangs-Viewpoint ist die «Düne 45) zu bewundern.

Unsere Unterkunft lag ausserhalb des Gates direkt am Parkeingang. Wir mussten uns daher bis Sonnenaufgang gedulden – erst dann werden die Tore geöffnet. Aber auch so war die Fahrt bis nach Sossusvlei ein unvergessliches Erlebnis – diese Farben! Wow! Was sich übrigens in jedem Fall lohnt, ist der Aufstieg auf die höchste Düne der Region. Auch wenn uns «Big Daddy» einige Schweissperlen abverlangt hat, ist es die Aussicht auf die Dünenlandschaft allemal wert. Wer vor 10 Uhr in der Früh unterwegs ist, bleibt auch bei wolkenlosem Himmel vor einer allzu grossen Hitze verschont.

Sossusvlei Namibia
Wandern Namib Desert
Oryx Namibia

2. Den Sternenhimmel in der Namib bewundern

Wir haben in Sesriem in einer wunderbar freistehenden Selbstversorgerhütte übernachtet, die zum Desert Quiver Camp gehört – der perfekte Ort, um den funkelnden Sternenhimmel zu bestaunen. Dank der geringen Lichtverschmutzung und der weiten Landschaft bietet die Namibwüste hervorragende Bedingungen, um den Nachthimmel zu beobachten. Die Region zählt zu den zertifizierten Dark Sky Reservaten.

Dark Sky Namibia

3. Die Little Big Five aufspüren

Die meisten Safari-Touristen haben die «Big Five» im Visier. Doch nebst Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden finden sich in Namibia auch viele faszinierende Lebewesen, die ungeschulten Augen verborgen bleiben. Einem Tipp von @klaeui folgend, haben wir uns auf der Living Desert Tour bei Swakopmund auf die Suche nach den «Little Big 5» gemacht. Auf dieser halbtägigen Tour begibt man sich in Kleingruppen gemeinsam mit zwei kundigen Guides auf Pirsch und hält Ausschau nach den kleinen Bewohner der Namib-Wüste. Von harmlosen Blindschleichen bis zu giftigen Vipern haben wir an diesem Vormittag allerhand Interessantes zwischen Sanddünen und Dornenbüschen entdeckt. Eine Tour, die ich allen empfehlen kann, die sich vertieft mit dem Lebensraum der Namib-Wüste auseinandersetzen möchten.

Wüste in Swakopmund
Little Big Five Gecko
Chamäleon Swakopmund

4. Eine der grössten Seehundkolonien der Welt besuchen

«Wird es wirklich so stinken, wie es an verschiedensten Stellen geschrieben steht», fragte ich mich im Vorfeld zu unserem Abstecher ans Kreuzkap. Diese Frage konnte ich nach dem Öffnen der Autotür rasch mit «ja» beantworten. Der Geschmack ist in der Tat gewöhnungsbedürftig (aber aushaltbar). Dafür sieht man hier Seehunde en masse. Das Naturreservat am Kreuzkap 130 Kilometer nördlich von Swakopmund ist die Heimat von rund 250’000 südafrikanischen Seebären. Das Kap ist mittels eines abgesperrten Holzgehsteig erschlossen, von dem sich das Spektakel beobachten lässt. Die einzige Challenge hierbei ist, den Weg zum Gehsteig ohne «Robbenangriff» zu überstehen.

Kreuzkap Seehunde

5. Im Damaraland entspannen

Wer hätte gedacht, dass ich meinen ersten Pooltag seit gut einem Jahrzehnt mitten in einer abgelegenen afrikanischen Buschlandschaft erleben würde? Das dünn besiedelte Damaraland ist die Heimat der San und der Damara. Zweier Völkergruppen, die zu den ältesten des Landes gehören. Zu den Hauptattraktionen der Region zählen nebst dem traditionellen Handwerk die Felsmalerien bei Twyfelfontein und der monumentale Felsenfinger «Vingerklip». Ursprünglich wollten wir in einer Lodge nahe Twyfelfontein übernachten, die aber schon früh ausgebucht war und landeten schlussendlich «mitten im nirgendwo» in der Huab Lodge. Mit Glück lassen sich rund um die Lodge freilebende Wüstenelefanten sehen. Aber auch wenn sich die sagenumwobenen Giganten nicht zeigen, ist die Huab Lodge trotz ihrer Lage fernab der Sehenswürdigkeiten eine gute Wahl. Wir haben uns hier umgeben von zwitschernden Vögel einen entspannten Pooltag inklusive Massage gegönnt.

Damaraland Namibia

6. In die faszinierende Tierwelt des Etosha Nationalparks eintauchen

Wie der Krügernationalpark in Südafrika lässt sich auch der Etosha Nationalpark gut als Selbstfahrer erkunden. Wir haben uns direkt am ersten Tag eine Karte besorgt und sind dann den gut ausgeschilderten Schotterstrassen zu den Wasserlöchern gefolgt. Was im Etosha Nationalpark ausgesprochen beeindruckend ist, sind die grossen Tierherden – aber auch das Kommen und Gehen an den Wasserlöchern. Anstatt alles «abzufahren», lohnt es sich, an manchen Orten länger zu verweilen und das Geschehen rundherum zu beobachten. Besonders toll fanden wir die Wasserlöcher «Aus» und «Goa», wo wir sowohl Elefanten als auch Zebras und verschiedene Antilopenarten gleichzeitig beobachten konnten.

Unverzichtbarer Safari-Begleiter

Ein Gegenstand sollte auf keiner Namibia-Packliste fehlen – das Fernglas! Auch wenn wir das Glück hatten, viele Tiere aus der Nähe zu beobachten, öffnete mir erst mein Fernglas die Tür zur faszinierenden Welt der Details. Wie viele Farben hat das Gefieder der Gelbracke? Wie dicht sind Elefantenaugenwimpern? Wo beisst die Hyäne drauf rum? Alles Dinge, die von blossem Augen schwer zu erkennen sind. Und so lag mein CL Companion Feldstecher von Swarovski Optik stets griffbereit im Auto. Der Feldstecher war mir aber nicht nur auf der Safari ein «Augenöffner», sondern wird mich im Rahmen meiner Kooperation mit Swarovski Optik durchs ganze Jahr begleiten und sicher noch den einen oder anderen «Aha-Moment» bescheren.

Mit griffbereitem Fernglas und dazu passendem Smartphone-Adapter konnte ich mit meinem Smartphone sogar beinahe dem Freund die Stange halten, der die Tierfotos in diesem Beitrag alle mit dem Sony FE 100-400 mm Objektiv gemacht hat.

Tierfotografie mit Smartphone
Etosha Nationalpark Elefant
Etosha Nationalpark Tierherden

Wenn man im Etosha Nationalpark in der Ferne mehrere Autos stoppen sieht, dann gibt’s in der Regel was Spannendes zu sehen. So zum Beispiel die Löwenfamilie, die wir am Wasserloch «Nebrownii» gleich zweimal angetroffen haben.

Löwen Etosha Nationalpark

7. Eine Sonnenuntergangsfahrt auf dem Okavango unternehmen

Viele klassische Namibia-Rundreisen haben den Etosha-Nationalpark als nördlichsten Punkt der Reise. Wir sind auf unserem Namibia Roadtrip noch weiter nach Norden bis zu den eindrücklichen Flusslandschaften im Grenzgebiet zwischen Namibia und Angola «vorgedrungen». Hier bildet der träge dahinfliessende Okavango die natürliche Grenze zwischen den beiden Ländern. Die Tierwelt rund um den Okavango lässt sich am besten in den frühen Morgenstunden oder kurz vor Sonnenuntergang von einem Boot aus erkunden.

Okavango River in Rundu

8. Am Ufer des Cuando Rivers übernachten

Wie schläft es sich direkt neben grasenden Flusspferden und badenden Elefanten? Gut, finde ich. Aber auch unruhig, weil durch die dünne Zeltwand allerlei Geräusche zu uns vordringen und wir gespannt horchen, wie die Wildnis nach Einbruch der Dunkelheit «erwacht». Dieses einzigartige Naturerlebnis bietet die Nambwa Tented Lodge am Ufer des Cuando Rivers (einem Nebenarm des Sambesi). Die Lodge ist über eine 15 Kilometer 4×4 only Sandpiste erreichbar und liegt mitten im Bwabwata-Nationalpark. Die Gegend ist wie der Okavango ein Paradies für Vogelliebhaberinnen und Vogelliebhaber.

Vogelbeobachtung in Namibia
Hippo Namibia

9. Die riesigen Elefantenherden im Bwabwata-Nationalpark beobachten

Die Goldmedaille für den schönsten Moment unseres Namibia Roadtrips vergebe ich an den zauberhaften Sundowner am Horseshoe Bend im Bwabwata-Nationalpark in der Sambesi Region (einst «Caiprivi-Streifen» genannt). Mit einem kühlen Tafel Lager (ein namibisches Bier) in der Hand beobachteten wir eine Elefantenherde, die sich nur wenige Meter von uns entfernt ebenfalls am Flussufer aufhielt.

Der Bwabwata -Nationalpark grenzt an Naturschutzgebiete in Angola und in Botswana (Okavangodelta) und ist Teil der natürlichen Wanderungsrouten der Wildtiere. Im Gegensatz zum Etosha-Nationalpark ist der Bwabwata nicht umzäunt und daher empfand ich die Tierbegegnungen hier «magischer» als im Etosha.

Elefanten Namibia
Bwabwa Nationalpark Elefanten

Namibia Roadtrip: Praktisch Tipps

  • Ein Grossteil der Strassen in Namibia sind als Schotterstrassen ausgebildet. Im Gegensatz zu Patagonien war die Strassenqualität auf vielen Schotterstrassen überraschend gut (wenig Löcher), sodass auf den meisten Strassen gut 80 km/h gefahren werden kann. Die zugelassene Höchstgeschwindigkeit beträgt auf den meisten Strassen ausserorts 100 km/h.
  • Die Strassen in Namibia sind mit Buchstaben bezeichnet. Alle mit einem «B» bezeichneten Strassen sind geteert. Die Mehrheit der «C» Strassen sowie alle «D» sind ungeteert (überwiegend Schotter und/oder fest gepresster Sand.
  • Bei der Automiete empfiehlt es sich, ein Auto mit genügend Bodenfreiheit zu mieten (z.B Toyota Hilux oder Toyota Fortuner). Die Strecken rund um Sossusvlei / Swakopmund / Damaraland / Etosha-Nationalpark können in der Regel gut mit einem 2×4 Antrieb bewältigt werden. Wer als Selbstfahrer die Region Sambesi erkunden möchte, dem empfehle ich in jedem Fall einen 4×4 anzumieten, da dort die Wege durch die Nationalparks mehrheitlich als Sandpisten ausgestaltet sind.
  • In den dünn besiedelten Gebieten findet man rund alle 120 – 150 Kilometer eine Tankstelle. Ich empfehle, bei jeder Tankstelle, an der ihr direkt vorbeifährt, aufzutanken.
  • Der Eintritt zu den Nationalparks kostet 80 NAD pro Person und Tag sowie zusätzlich 10 NAD fürs Fahrzeug. Zu zweit haben wir somit jeweils 170 NAD Eintritt bezahlt, was rund 12 CHF entspricht.

Navi für den Namibia Roadtrip

  • Zur Navigation haben wir die offline Karten von Google Maps, Maps.Me sowie Tracks for Africa genutzt. Google Maps ist relativ exakt in der Zeitbemessung für die einzelnen Wegstrecken, dafür sind einige Orte (noch) falsch eingezeichnet. Maps.Me ist exakter, was die eingezeichneten Orte (Lodges / Sehenswürdigkeiten) betrifft, ist aber aus unserer Sicht unbrauchbar für die Zeitberechnung für Fahrtstrecken. Tracks für Africa ist eine tolle Ergänzung, weil man dort genau sieht, welche Strecken, wie beschaffen sind (Teerstrasse, Schotterstrasse oder 4×4 Track only).
Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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