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Wandern im Napfgebiet: Drei Etappen mit Weitblick und Genussmomenten

Werbung: Beitrag in Zusammenarbeit mit Emmental Tourismus, Region Willisau Tourismus und der UNESCO Biosphäre Entlebuch

Das Napfgebiet ist ein Paradies für Aktive. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt hier im Herzen der Schweiz eine Landschaft voller Vielfalt mit tief eingeschnittenen Tobeln, endlosen Waldwegen und aussichtsreichen Graten. Unterwegs warten zudem kulinarische Höhepunkte und herzliche Gastfreundschaft. Genau diese Mischung macht unsere dreitägige Wanderung vom Menzberg über den Napf bis zur Ahorn Alp zu einem Erlebnis für alle, die Naturgenuss und Weitblick lieben.

1. Wanderetappe: vom Menzberg auf die Schwesteregg

Es ist nicht unser erster Abstecher ins Napfgebiet. Einmal haben wir die hügelige Landschaft mit dem Velo durchquert, ein anderes Mal sind wir auf dem Alpenpanoramaweg zu aussichtsreich gelegenen Zeltplätzen gewandert. Diesmal nehmen wir uns drei Tage Zeit für eine 45 Kilometer lange Wanderung, die uns nicht nur rund um, sondern auch über den «Muskelberg» führt. Ausgangspunkt ist Menzberg, das höchstgelegene Dorf des Napfgebiets. Und weil auf dieser Tour der Genuss nicht zu kurz kommen soll, starten wir mit einer Einkehr im Landgasthof und Hotel Menzberg am Dorfeingang. Das im 19. Jahrhundert als Kurhaus erbaute Haus wird heute in dritter Generation von der Familie Peter-Schmidlin geführt und begeistert mit Weitblick ins Mittelland. Bei Kaffee und Gipfeli stärken wir uns für die 17 Kilometer, die am ersten Tag vor uns liegen.

Menzberg

In der Luft liegt noch immer viel Feuchtigkeit vom Regen des Vortags, entsprechend ist die Sicht ins Mittelland an diesem Morgen etwas getrübt. Die mystische Stimmung passt jedoch bestens zum Napfgebiet. Mit einem letzten Blick zurück auf das idyllische Ortsbild von Menzberg folgen wir dem Wegweiser Richtung Wolf und steigen durch ein bewaldetes Tobel steil bergab. Das Napfgebiet wird gerne als «Wilder Westen» bezeichnet – und tatsächlich fühle ich mich auf diesen Waldwegen so, als wäre ich fernab der Zivilisation unterwegs. Der Wanderweg führt uns an der Brätlistelle «Fuchsloch» vorbei, die direkt neben einem versteckten Wasserfall liegt und an heissen Sommertagen bestimmt für willkommene Abkühlung sorgt.

Wolf Napfgebiet

Nach 40 Minuten erreichen wir den Talboden. Und wie so oft im Napfgebiet gilt: Höhenmeter, die man verloren hat, müssen gleich wieder eingesammelt werden. Ein steil ansteigender Pfad führt uns in engen Kehren auf den langgezogenen «Grosseberg». Zwei Stunden und 600 Höhenmeter später sitzen wir im Bergbeizli Ober Änzi, unserem Zwischenziel.

Blick auf Menzberg
Grosseberg

Von hier wären wir in nur 40 Minuten auf dem Napf, wir schlagen nach der Pause jedoch die entgegengesetzte Richtung ein. Der Gratweg über die Mättebergegg bis nach Holzwäge ist eine lässige Strecke mit schöner Sicht Richtung Romoos und Bramboden; bei klarer Witterung könnte man hier auch das Alpenpanorama bewundern. Die letzten Kilometer dieses ersten Wandertages führen uns über eine altbekannte Strecke: Unterhalb der Fuchsegg stossen wir auf den Köhlerweg, dem wir bis zur Schwesteregg folgen.

Köhlerweg Napfgebiet
Goldbach

Die Schwesteregg mit ihren zwei gemütlichen Holz-Iglus und dem kleinen Beizli kennen wir bereits von unserer Velotour. Wer einen besonderen Übernachtungsplatz mitten im Napfgebiet mit herrlicher Aussicht über die Hügelzüge des Entlebuchs sucht, ist hier genau richtig.

Eckdaten der Wanderung Menzberg – Oberänzi – Holzwäge – Fuchsengg – Schwesteregg

Anhand der nachfolgenden Wanderkarte könnt ihr den Routenverlauf der Wanderung vom Menzberg via Oberänzi zur Schwesteregg entnehmen. Es handelt sich durchgehend um einen gelb markierten Wanderweg (T1/T2). Einzelne Passagen – insbesondere der Abstieg von Menzberg nach Wolf – als auch der Aufstieg von Ober Grosseberg nach Oberänzi sind recht steil und verlaufen je nach Saison durch tiefes Gras, wo der Weg nicht immer gut sichtbar ist. Ich empfehle daher gutes Schuhwerk und ggf. auch die Mitnahme von Wanderstöcken. Abgesehen von diesen Abschnitten beinhaltet der Wanderweg keine technisch anspruchsvollen oder abschüssigen Passagen. Konditionell ist die Wanderung aber aufgrund der Länge und Höhenmeter durchaus fordernd.

Für die Übernachtung im Holz-Iglu auf der Schwesteregg braucht es keinen eigenen Schlafsack, und Duschmöglichkeiten sind auch vorhanden. Weitere Informationen zur Nacht im Holz-Iglu sowie die aktuellen Angebote mit Preisen findet ihr auf der Website der Schwesteregg.

AusgangspunktPostautohaltestelle Menzberg, Dorfplatz (1’016 m ü. M.)
ErreichbarkeitAusgangspunkt mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge17,6 Kilometer
Höhenmeter↗ 1’183 m ↘ 1’134 m
Dauer6:15 h
ZielortSchwesteregg (1’070 m ü. M.), nächste öv-Haltestelle: Romoos, Schwändi Zyberlibahn
EinkehrmöglichkeitAlpBeizli Oberänzi

2. Wanderetappe über den Napf ins Kuttelbad

Am nächsten Morgen zeigt sich das Wetter trüber als erwartet, doch die Vorfreude auf die heutige Etappe bleibt gross. Sie führt uns auf den Napf und anschliessend weiter Richtung Emmental. Nach dem Frühstück im Beizli der Schwesteregg können wir direkt vom Holz-Iglu aus loswandern. Unser Weg steigt von der Schwesteregg via Breitäbnet auf der gegenüberliegenden Seite des Goldbach-Tobels wieder Richtung Oberänzi an, wo wir dem Wanderweg weiter auf den Napf folgen.

Blick auf Bramboden

Auch auf der heutigen Etappe zeigt sich das Terrain von seiner abwechslungsreichen Seite: Mal folgen wir schmalen, durchwurzelten Waldpfaden, dann wieder breiten Kieswegen oder kurzen Teerabschnitten. Knapp zwei Stunden nach dem Start auf der Schwesteregg erreichen wir den höchsten Punkt dieser dreitägigen Tour – den Napf auf 1’406 Metern über Meer. Der perfekte Moment für den zweiten Kaffee des Tages und einen Nussgipfel.

Waldwege Napf
Napf

Von den Sitzbänken vor dem Berggasthaus Napf eröffnet sich bei schönem Wetter ein phänomenaler Rundblick vom Jura über die Berner bis in die Zentralschweizer Alpen. Am klarsten ist die Sicht an Herbsttagen oder bei Föhnlage. Doch auch an wolkenverhangenen Tagen hat das Panorama seinen Reiz: Mein Blick schweift über die bewaldeten Hügelzüge, während wir Richtung Hochänzi weiterwandern.

Diesen Abschnitt des Alpenpanoramawegs (Etappe 14, Napf – Lüderenalp) sind wir bereits einmal in umgekehrter Richtung gewandert. An sonnigen Frühlings- oder Herbsttagen ist hier meist etwas mehr Betrieb, auf unserer Tour treffen wir jedoch nur eine Handvoll anderer Wanderer. Auch bei der beliebten, sehr empfehlenswerten Alpwirtschaft Lushütte finden wir problemlos einen Schattenplatz unter einer knorrigen Linde. Serviert werden hier u.a. feine Plättli und legendär grosse Meringue-Portionen.

Wanderweg Napf
Napf Waldlandschaft

Den anstrengendsten Teil des zweiten Wandertages haben wir auf Höhe der Lushütte hinter uns gebracht. Auf den verbleibenden gut fünf Kilometern bis zu unserem Etappenziel, dem Gasthof Kuttelbad, geht es mehrheitlich sanft bergab. Nur die letzten 500 Meter haben es nochmals in sich: Ein steiler, schmaler und teils schwer erkennbarer Waldpfad führt uns direkt zum versteckt gelegenen Gasthof. Umringt vom dichten Grün des Waldes ist das Kuttelbad ein Ort fernab vom Lärm der Welt. Seine Geschichte reicht bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, und durch Jeremias Gotthelfs Erzählungen erlangte der Gasthof eine gewisse Bekanntheit.

Emmentaler Landschaft

Seit rund sieben Jahren bewirten die sympathischen Gastgeber, Ursula und Oliver, Wanderer, Biker und Ausflügler, die das Restaurant gezielt ansteuern. Übernachtungsgästen stehen ein gemütliches Matratzenlager, zwei nostalgisch eingerichtete Doppelzimmer, zwei Holzfässer sowie – als besonderes Highlight – der Emmentaler Schlafkäse zur Verfügung. In dieser originellen Unterkunft schläft man mitten in der Natur mit direktem Blick in den Sternenhimmel – ein unvergessliches Erlebnis!

Millionstars Hotel

Eckdaten der Wanderung Schwesteregg – Napf – Lushütte – Kuttelbad

Anhand der nachfolgenden Wanderkarte könnt ihr den Routenverlauf der Wanderung von der Schwesteregg über den Napf zum Gasthof Kuttelbad entnehmen. Es handelt sich durchgehend um einen gelb markierten Wanderweg (T1/T2). Im Abschnitt zwischen Breitäbnet und Änzilegi führt der Wanderweg nah am Grat entlang und ist punktuell etwas abschüssig. Abgesehen davon beinhaltet die Strecke keine technisch anspruchsvollen Passagen.  

Für die Übernachtung im Schlafkäse auf der Schwesteregg braucht es keinen eigenen Schlafsack, und Duschmöglichkeiten sind auch vorhanden. Weitere Informationen zur Nacht im Schlafkäse sowie die aktuellen Übernachtungspreise findet ihr auf der Website vom Gasthof Kuttelbad.

AusgangspunktSchwesteregg (1’070 m ü. M.), nächste öv-Haltestelle: Romoos, Schwändi Zyberlibahn
ErreichbarkeitAusgangspunkt und Zielort nicht direkt mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge16 Kilometer
Höhenmeter↗ 871 m ↘ 887 m
Dauer5:20 h
ZielortGasthof Kuttelbad (1’050 m ü. M.)
EinkehrmöglichkeitRestaurant Hotel Napf, Alpwirtschaft Lushütte

3. Wanderetappe via Wasen im Emmental auf die Ahorn Alp

Am nächsten Morgen weckt uns Vogelgezwitscher. Obwohl es in der Nacht recht kühl wurde, habe ich draussen im Schlafkäse wunderbar geschlafen, viel besser als erwartet. Heute zeigt sich der Himmel zum ersten Mal in diesen drei Tagen wolkenlos, und am Horizont erstrahlen die schneebedeckten Berner Alpen. In der warmen Gaststube des Kuttelbads erwartet uns bereits ein reich gedeckter Frühstückstisch mit allerlei Köstlichkeiten. Ein perfekter Start in den letzten Wandertag.

Aussicht Chuttelbad

Um zurück auf die eigentliche Route zu gelangen, gilt es zunächst, die steilen 100 Höhenmeter vom Kuttelbad zum Hauptwanderweg wieder hochzukämpfen. Danach führt uns eine genussvolle Strecke durch eine bilderbuchhafte Emmentaler Landschaft hinunter nach Wasen, einen Ortsteil der Gemeinde Sumiswald. Im Vergleich zu den beiden ersten Tagen mit ihren zahlreichen Höhenmetern wirkt dieser Abschnitt wie ein gemütlicher Ausklang. Ganz ohne das fürs Napfgebiet typische Auf und Ab geht es jedoch nicht. Ab Wasen folgen wir dem Wegweiser Richtung Hornbachegg und Fritzeflue stetig bergauf, zuerst auf einem Teersträsschen und später auf schönen Wald- und Wiesenwegen. Immer wieder öffnen sich herrliche Ausblicke auf die Hügelzüge, durch die wir am Vortag gewandert sind.

Wandern im Emmental
Wanderung nach Wasen im Emmental
Wasen im Emmental
Bänkli Aussicht
Aussicht Ahorn Napf

Nach rund vier Stunden erreichen wir unser Ziel, die Ahorn Alp. Dort erwartet uns zum Abschluss eine kulinarische Überraschung. Auf der Menükarte finden sich nicht nur klassische Schweizer Gerichte, sondern auch authentische persische Spezialitäten. Mit hausgemachten Mantu die drei Wandertage im Napfgebiet ausklingen zu lassen, hätte ich definitiv nicht erwartet.

Alpbeiz Ahorn Essen

Eckdaten der Wanderung Kuttelbad – Wasen im Emmental – Fritzeflue – Ahorn Alp

Anhand der nachfolgenden Wanderkarte könnt ihr den Routenverlauf der Wanderung vom Kuttelbad via Wasen auf die Ahorn Alp entnehmen. Es handelt sich durchgehend um einen gelb markierten Wanderweg (T1/T2), der keine technisch schwierigen oder ausgesetzten Passagen beinhaltet.

Von der Ahorn Alp gibt es eine Wanderbusverbindung an den Bahnhof Huttwil. Konsultiert vorher den SBB-Fahrplan (Bus fährt am Nachmittag nur 1x regulär) und vergesst nicht, euch telefonisch anzumelden (idealerweise am Vortag bis 11:00 Uhr – hat bei uns aber auch mit einem Anruf 1h vor Abfahrtszeit noch geklappt). Beachtet die entsprechenden Angaben im SBB-Fahrplan. Die Fahrt mit dem Wanderbus von Eriswil nach Huttwil kostet CHF 10.00 (GA/Halbtax nicht gültig).

AusgangspunktGasthof Kuttelbad (1’050 m ü. M.)
ErreichbarkeitZielort mit dem lokalen Wanderbus erreichbar (auf Voranmeldung)
Länge12,4 Kilometer
Höhenmeter↗ 680 m ↘ 624 m
Dauer4:10 h
ZielortWanderbushaltestelle Erishorn, Ahorn (1’115 m ü. M.)
EinkehrmöglichkeitPanoramarestaurant Fritzenfluh (nicht direkt am Weg), Bergrestaurant Ahorn-Alp (Montag Ruhetag)

Praktische Tipps für deinen Ausflug ins Napfgebiet

  • Beste Jahreszeit: Die in diesem Beitrag beschriebene Wanderung ist in der Regel von April bis November machbar. Besonders stimmungsvoll ist es im Herbst, wenn die Sicht klar ist oder sich über dem Mittelland eine zähe Hochnebeldecke gebildet hat.
  • Öffnungszeiten & Einkehrmöglichkeiten: Viele Bergbeizli und Restaurants im Napfgebiet sind nur saisonal geöffnet. Schau vor deiner Tour unbedingt auf den jeweiligen Websites nach den aktuellen Öffnungszeiten.
  • Anreise & Abreise: Start- und Endpunkt sind mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Von der Ahorn Alp fährt ein Wanderbus nach Huttwil (unbedingt Fahrplan checken und telefonisch reservieren, am besten bis am Vortag um 11 Uhr). Wer möchte, kann die Route unterwegs dank verschiedener ÖV-Anschlüsse auch abkürzen oder in Teiletappen aufteilen.
  • Ausrüstung & Vorbereitung: Gutes Schuhwerk ist Pflicht, Wanderstöcke sind empfehlenswert. Nimm genügend Bargeld mit und stell dich darauf ein, dass nicht überall Handyempfang besteht.
  • Mehr Infos: Einen Überblick über alle Ausflugstipps und Angebote im Napfgebiet findest du auf der Plattform napf.ch.
Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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