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Menorca – Reisetipps und Sehenswürdigkeiten

Ich bin ein totaler Freestyle-Reiseplaner. Will heissen, dass ich mir zuerst einmal den Flug buche (weil der wird ja eh nur teurer), dann ein paar Wochen später das eine oder andere Hotel fixiere und mich erst kurz vor der Abreise um den Rest kümmere. Selbstverständlich trotzdem mit einer fixen Routenidee im Kopf, die sich nicht einfach mehr so über den Haufen werfen lässt. Genau diese etwas chaotische Herangehensweise hat sich bei unserer Mallorca-Reiseplanung als Zwickmühle erwiesen. Für mich war nämlich von Anfang an klar „wir machen Inselhopping“. Wenn ich schon nach Mallorca fliege, können wir ja gleich auch noch Menorca mitnehmen, oder? Wie das Inselhopping vonstattengehen soll, war mir auch glasklar. Wir mieten ein Auto am Flughafen Palma de Mallorca, kurven damit auf Mallorca mit, nehmen es dann mit der Fähre hinüber nach Menorca und anschliessend wieder zurück nach Mallorca und geben es 10 Tage später wieder am Flughafen ab. Nix da. Mit Schrecken musste ich gegen den Schluss der Reiseplanung (weil so was Banales wie ein Mietauto ja nicht erste Priorität hat) feststellen, dass man Mietautos nicht auf die Fähre nehmen darf. What?! Ich dachte zuerst, das sei ein schlechter Scherz. Aber nein, leider geht das wirklich nicht.

Kurzfristig kam ich etwas ins Rotieren, weil a) Unterkünfte schon gebucht waren (und nicht gerade an strategisch günstigen Lagen für diese veränderte Ausgangslage) und b) Fähren zwischen Menorca und Mallorca gar nicht so oft und beliebig hin- und herfahren. Zur Auswahl steht die tägliche verkehrende Verbindung mit Balearia von Alcudia nach Ciutadella, die jeweils morgens um 8 Uhr losfährt und zwei Stunden später in Ciutadella anlegt. Zusätzlich gibt es einmal wöchentlich eine Fährverbindung von Palma de Mallorca nach Maó-Mahón (Dauer 6 Stunden). Alternativ besteht natürlich die Möglichkeit, von Palma nach Maó-Mahón zu fliegen (Flugdauer rund 30 min). Preistechnisch ist der Flug etwas teurer, dafür kann man den Mietwagen wieder am Flughafen abgeben. Wir haben diese Option im Vorfeld gar nicht in Betracht gezogen. Stattdessen haben wir uns für die Hinfahrt mit der Balearia ab Alcudia entschieden und haben unseren Mietwagen frühmorgens an der Vermietstation in Alcudia abgegeben und für die letzten Kilometer zum Hafen das Taxi genommen.

Faehre-Balearia-Menorca

Doch dieser Organisationsstress war’s mehr als Wert und es wäre jammerschade gewesen, wenn wir Menorca aufgrund dieser zusätzlichen Hürde einfach so über Bord geworfen hätte. Die kleine Schwester Mallorcas hat nämlich unglaublich viel Charme und ist im Kern total anders. Im Gegensatz zu Mallorca hat Menorca deutlich mehr Spanische und Britische Feriengäste. Deutsch haben wir während unseres Kurzaufenthalts kaum gehört und in den Restaurants wurde mit uns konsequent Spanisch gesprochen. Ganz so klein ist Menorca dann doch nicht. Die Insel bietet eine breite Palette an Sehenswürdigkeiten und Outdooraktivitäten. Hier sind unsere Favoriten:

Dem Charme von Ciutadella verfallen

Müsste ich meinen Lieblingsort auf Menorca küren, würde ich die Krone an die ehemalige Hauptstadt der Insel vergeben. Ciutadella lädt mit ihren hübschen Gassen, kleinen Plätzen und herrschaftlichen Gebäuden zu einem entspannten Nachmittagsbummel ein. Zwei Orte sollte man dabei nicht verpassen. Zum einen ist das die Sa Gelateria de Menorca, die vis-à-vis der Kathedrale mit gutem Eis lockt. Von der Kathedrale führt der Weg über den eindrucksvollen Hauptlatz Placa des Borne zum Hafen hinunter. Der zweite Pflichtstopp in Ciutadella. Ein sonnenverwöhntes Plätzchen ist die Terrasse vom Restaurant S’Amarador am Ende der Hafenanlage. Der perfekte Ort, um ein paar Stündchen zu Verweilen.

Ciutadella-Menorca-5

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Ciutadella-Menorca-3

Ciutadella-Menorca-1

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SaGelateria-de-Menorca

Ciutadella-Menorca-Hafen

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Dem Camí de Cavalls folgen

Der Cami de Cavalls ist ein uralter Weg, der sich auf 185 Kilometer einmal rund um die Küste Menorcas schlängelt. Seit 2010 ist er wieder komplett für die Öffentlichkeit zugänglich und entsprechend signalisiert. Der Weg ist in 20 Teiletappen aufgeteilt und führt durch die einmalige Küstenlandschaft Menorcas, die von der UNESCO aufgrund ihres Reichtums zum Biosphärenreservat erklärt worden ist. Die Umrundung der Insel haben wir uns für einen späteren Zeitpunkt aufgehoben. Fürs Erste haben wir diesmal einige Highlights entlang des Cami de Cavalls sternförmig mit dem Auto angefahren.

Pont d’en Gil

Camí-de-Cavalls-Menorca

pont-den-gil-Menorca

Parc natural de s’Albufera des Grau

Favaritx-Lighthouse-Menorca

Favaritx-Lighthouse-Menorca-photography

Punta Prima

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Beachvibes-Menorca

Festungen bezwingen

Menorca wurde im Laufe der Jahrhunderte von vielen Völkern beeinflusst. In die Reihe der Besetzer reihen sich die Briten ein, die Menorca im frühen 18. Jahrhundert eroberten und dabei kurzerhand die Hauptstadt von Ciutadella nach Maó-Mahón verlegten. Gleichzeitig begannen sie mit der Verstärkung der Verteidigungsanlagen und bauten insgesamt drei Festungen im Bereich der Hafeneinmündung von Maó-Mahón. Eine davon ist das Fort Marlborough in der Nähe von Es Castell. Das Fort kann während den Sommermonaten von Dienstag bis Samstag besucht werden. Der Eintrittspreis kostet 3 Euro. Die Ausstellung ist unterhaltsam aufgebaut und hat mich an einer Stelle sogar dazu gebracht, vor lauter Schreck laut aufzuschreien (wir waren zum Glück die einzigen Besucher vor Ort).

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La-Chiquita

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Dem zweitgrössten Naturhafen der Welt entlang flanieren

Maó-Mahón ist nicht nur die neue Hauptstadt der Insel, sondern thront auch über dem zweitgrössten Naturhafen der Welt. Der grösste befindet sich in Sidney. Das Stadtleben von Maó-Mahón spielt sich auf zwei Ebenen ab. Oben auf dem Hügel befindet sich der Stadtkern, der sich mit seinen hübschen Fussgängerzonen durchaus sehen lässt. Unten am Hafen ist die Uferpromenade mit zahlreichen Restaurants und kleinen Lokalen gesäumt. Darunter gibt es die klassischen Touristenkneipen, die man schon von Weitem an dem grosszügigen Einsatz von Plastikwetterschutz erkennt. Zu dieser Kategorie gehört auch das Restaurante la Minerva (Carrer Moll de Llevant 87). Hier lohnt sich ein Stopp nur für das Tagesmenü, das für 16.50 Euro eine Vorspeise, eine ordentliche Portion Paella und ein Sorbet zur Nachspeise inkludiert. Weit authentischer und gemütlicher ist das Can Vermut, wo nebst Livemusik hausgemachte Tapas aufgetischt werden.

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Mahon-Hafen

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Paella-Mahon

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Fischerdörfchen besuchen

Unweit von Maó-Mahón befindet sich ein architektonisch interessantes Beispiel zum Thema Bau von Feriendörfern. 1972 erschuf der spanische Architekt Antonio Sintes Binibqeuer Vell im Stil eines alten Fischerdörfchens. Heute ist die Anlage ein beliebtes Ausflugsziel. Ein kurzer Stopp und Spaziergang durch die weissgetünchten Gässchen lohnt sich. Mehr als eine Stunde muss man dafür aber auch nicht einplanen.

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Binibequer-vell-streets

Dem Sonnenuntergang zuprosten

Ein ausgefallener Ort für einen Sundowner ist die Cova d’en Xoroi bei Cala d’en Porter. Das natürlich entstandene Höhensystem wurde zu einer Bar und Disko umfunktioniert. Um den Sonnenuntergang stilgerecht zuzuprosten, bestellt man sich am besten eine „Pomada“. Das Getränk bestehend aus lokal hergestelltem Gin und Zitronenlimonade ist typisch für Menorca.

Cova-d-en-xoroi

Auf einer Finca relaxen

Schönen Unterkünften mit einer architektonisch interessanten Geschichte kann ich selten widerstehen. Und so war mein Entscheid ziemlich schnell auf das Hotel Torralbenc (Patnerlink) als Ausgangspunkt für unseren Menorca-Aufenthalt gefallen. Der ehemalige menorquinische Bauernhof wurde mit viel Geschick und Liebe zum Detail zu einem kleinen Luxushotel umgebaut. Die Anlage befindet sich oberhalb von Cala d’en Porter eingebettet in die ländliche Umgebung und mit Blick aufs Meer. Herausragend ist das Frühstück, das mit einer Auswahl an lokalen Produkten schön hergerichtet auf dem Tisch serviert wird. Ein wunderbarer Ort, an dem ich gerne noch zwei, drei Tage länger verweilt wäre.

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Hotel-Torralbenc-Menorca-Lunch

Um zurück nach Mallorca zu gelangen (schliesslich war von dort unser Rückflug gebucht), nahmen wir die einmal wöchentlich verkehrende Trasmediterranea, die Maó-Mahón mit Palma verbindet. Für den Rückweg war dies praktischer, da wir so unseren Mietwagen am Flughafen Maó-Mahón abgeben konnten und für den letzten Tag in Palma nicht mehr auf ein Auto oder eine längere Busfahrt zum Flughafen angewiesen waren (was bei einer Ankunft in Alcudia wesentlich unpraktischer gewesen wäre). Die Tickets für die Hin- und Rückfahrt mit der Fähre kosteten insgesamt 166 CHF für zwei Personen.

Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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