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Wanderungen rund um Zürich: 9 Tipps für jeden Geschmack

Der Frühling steht in den Startlöchern. Demzufolge ist es an der Zeit für frische Wandertipps. Von der kurzweiligen Feierabendrunde durch die Agglo über aussichtsreiche Gratwege im Oberland findet sich in den nachfolgenden Zeilen eine kunterbunte Auswahl an Wanderungen rund um Zürich. Und wer uns kennt, weiss, dass wir für fast jede Tour auch eine grossartige Einkehroption auskundschaftet haben. So kommen selbst Wandermuffel auf den Geschmack 😉.

1. Kurze Rundwanderung um den Katzensee

Die erste Wanderung führt uns nach Zürich Affoltern. Dort startet eine kurzweilige Wanderrunde raus aus der Stadt, über die lärmige Autobahn ins Naturschutzgebiet rund um den Katzensee. Der überraschend idyllisch gelegene Weiher ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der Stadtzürcher Bevölkerung. Mein Wandervorschlag führt in knapp anderthalb Stunden einmal rund um den unteren und oberen Katzensee und von dort weiter zur Ruine Alt-Regensberg auf dem Gemeindegebiet von Regensdorf. Unterwegs bietet sich das Seeholz Beizli für einen Zwischenstopp an. Zur Besenbeiz auf der Seeholz Farm gehört auch ein Hofladen, wo erntefrisches Gemüse als auch Rind- und Lammfleisch direkt ab Hof verkauft wird.

Wanderung um den Katzensee
AusgangspunktBahnhof Zürich Affoltern
Erreichbarkeitmit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge6,5 Kilometer
Höhenmeter↗ 85 m ↘ 95 m
Dauer1:30 h
ZielortBushaltestelle Regensdorf, Obstgarten
VerpflegungSeeholz Beizli am Katzensee

2. Durchs Tätschtobel nach Illnau wandern

Die knapp 11 Kilometer vom Bahnhof Sennhof-Kyburg am Eingang zum Tösstal, hinauf zum stolzen Schloss Kyburg, weiter über die landwirtschaftliche geprägte Hochebene bei First und dem Dickibach entlang durchs romantische Tätschtobel nach Illnau bieten einen schönen Querschnitt der Zürcher Oberländer Hügellandschaft. Verwinkelte Waldwege, steile Treppenstufen, breite Feldwege und bei gutem Wetter da und dort einen Panoramablick Richtung Glarner Alpen – eine stimmige Sache. Und wer die Tour wie wir am späteren Nachmittag unternimmt, der wird unterwegs mit einem stimmungsvollen Abendlicht belohnt. Alternativ lohnt es sich, die Wanderung mit einem Mittagessen im charmanten Restaurant First zu kombinieren.

AusgangspunktBahnhof Sennhof-Kyburg
Erreichbarkeitmit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge10,9 Kilometer
Höhenmeter↗ 285 m ↘ 255 m
Dauer2:45 h
ZielortBahnhof Illnau
VerpflegungRestaurant First

3. Wanderklassiker: Übers Hörnli nach Bauma

Die Wanderung aufs Hörnli gehört zu den Klassikern unter den Wanderungen im Zürcher Oberland. Kein Wunder bei dem schönen Weitblick, den man vom 1’132 m hohen Gipfel aus geniesst! Die Aussicht hält problemlos mit derjenigen vom knapp 160 m höher gelegenen Schnebelhorn – seines Zeichens höchster Berg im Kanton Zürich – mit. Wer mag, der kann vom Hörnli in gut drei Stunden aufs Schnebelhorn wandern.

Mein Wandervorschlag ist konditionell weniger fordernd. Nach dem ein- bis zweistündigen Aufstieg (je nach Fitnesslevel) vom Bahnhof Steg auf den Gipfel des Hörnlis folgen wir einem schönen Waldpfad via Heiletsegg der Krete des «Ämberg» entlang nach Bauma. Am dortigen Bahnhof könnt ihr die Wartezeit auf den nächsten Zug mit der Besichtigung der historischen Waggons und Lokomotiven des Dampfbahn-Vereins Zürcher Oberland überbrücken.

Alternativ kann man vom Hörnli mit dem Trotti retour nach Steg düsen. Die Trottis können im Berggasthaus Hörnli gemietet werden (Kostenpunkt: 20 CHF für Erwachsene, 15 CHF für Kinder). Mein Tipp (unabhängig ob für die Variante Wanderung nach Bauma oder Trotti-Plausch retour nach Steg): Unternehmt diesen Ausflug am frühen Morgen! Der Ansturm geht nämlich meist erst gegen 11:00 Uhr so richtig los.

AusgangspunktBahnhof Steg im Tösstal
Erreichbarkeitmit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge9,1 Kilometer
Höhenmeter↗ 495 m ↘ 550 m
Dauer3:00 h
ZielortBahnhof Bauma
VerpflegungBerggasthaus Hörnli

4. Dem Hüttchopf Weg entlang wandern

Eine weitere aussichtsreiche Wanderung mit Startpunkt in Steg führt dem Hüttchopf Weg entlang über den 1’232 m hohen «Hüttchopf» nach Wald. Auch dies keine unbekannte Streckenwanderung – aber die Etappe von Steg bis auf den Hüttchopf schien mir im Vergleich zum Schnebelhorn und Hörnli weniger frequentiert zu sein. Mit der Alp Scheidegg befindet sich aber ein beliebtes Wochenendausflugsziel am Hüttchopf Weg. Der Wanderweg führt zum Glück nur ein kurzes Stück über die Zufahrtsstrasse, die (mit Ausnahme der Monate mit geöffneter Schlittelpiste) für Alp Scheidegg Gäste frei befahrbar ist. An schönen Tagen lohnt sich ein Zwischenstopp auf der Sonnenterrasse – die Aussicht ist einmal mehr grossartig. Doch auch der Abstieg nach Wald hält mit dem lauschig grünen und mit kleineren und grösseren Wasserfällen durchzogenen Sagenraintobel nochmals ein Highlight bereit.

Hüttkopf-Weg
AusgangspunktBahnhof Steg im Tösstal
Erreichbarkeitmit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge12,4 Kilometer
Höhenmeter↗ 655 m ↘ 735 m
Dauer4:00 h
ZielortBahnhof Wald
VerpflegungGasthaus Alp Scheidegg

5. Von Adetswil übers Rosinli nach Wetzikon wandern

Wir starten diese Wanderung bei der Bushaltestelle Adetswil, Sunneberg – damit fehlen uns nur noch knapp 100 Höhenmeter zum höchsten Punkt der Tour beim Berggasthaus Rosinli. Wir folgen hierfür im ersten Teil dem ausgeschilderten Rosinli-Rundweg hinauf in die aussichtsreichen Anhöhen über dem Dorfkern von Adetswil. Mit Glück kommt man schon hier aus dem Nebel und kann sich somit den etwas weiteren Anfahrtsweg ins Tösstal sparen. Im Frühling ist das weniger ein Thema – im Herbst lohnt sich im Vorfeld der Blick auf die Bachtel- und Hörnli-Webcam.

Nach einem kurzen Zwischenstopp beim Rosinli geht’s auf dem Rosinli-Rundweg weiter über Stock und Stein nach Kempten. Hier wandern wir nun den Wegweisern des Industriepfades folgend durchs Robenhuserriet und den Wetziker Ortsteil «Robenhausen» bis an den Bahnhof Wetzikon. Eine ideale Wanderung für alle, die ohne allzu viel Höhenmeter bergauf absolvieren zu müssen, eine schöne Aussicht geniessen möchten. Gleichzeitig bietet die Wanderung auch spannende Hintergrundinformationen zur Industriegeschichte des Zürcher Oberlands.

Aussicht Rosinli
Industriepfad Wetzikon
AusgangspunktBushaltestelle Adetswil, Sunneberg
Erreichbarkeitmit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge9,1 Kilometer
Höhenmeter↗ 145 m ↘ 340 m
Dauer2:15 h
ZielortBahnhof Wetzikon
VerpflegungBerggasthaus Rosinli

6. Wanderung auf dem Pfannenstiel-Weg zur Hochwacht

Ein Tipp für Frühaufsteher/-innen. Der Pfannenstiel-Weg von der Station Forch durch den mystischen Wald zum 35 m hohen Aussichtsturm auf dem Pfannenstiel ist in den Morgenstunden zauberhaft. Die ersten Sonnenstrahlen, die das Blätterdach durchbrechen, zwitschernde Vögel und der erdige Duft nach vom Tau feuchtem Waldboden. Herrlich, oder? Auch hier liegt mit dem Restaurant Hochwacht eine Einkehroption an aussichtsreicher Lage direkt am Wegrand. Doch diesmal lohnt es sich meiner Meinung nach noch etwas weiter Richtung Meilen bergab zu wandern. Auf der Höhe der Burgruine Friedberg führt der Pfannenstiel-Weg an einem «Rastplatz» für Foodies – der mit 16 GaultMillau Punkten ausgezeichneten Wirtschaft zur Burg – vorbei.

Alternativ zweigt man kurz oberhalb der Burgruine auf der Höhe «Oberweid» Richtung Herrliberg ab und steuert das Restaurant Buech an – auch das ein echter Feinschmecker-Tipp.

Pfannenstiel-Weg Wanderung
Pfannenstiel Hochwacht Aussicht
AusgangspunktBahnhof Forch
Erreichbarkeitmit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge11,8 Kilometer
Höhenmeter↗ 285 m ↘ 555 m
Dauer3:00 h
ZielortBahnhof Meilen
VerpflegungWirtschaft zur Burg (Meilen)

7. Mühlitobel-Sihl-Weg Wanderung

Für einmal Kehren wir dem Zürichsee den Rücken zu. Dem 14 Kilometer langen Mülitobel-Sihl-Weg folgend, wandern wir vom Bahnhof Richterswil aus dem Mülibach entlang bachaufwärts Richtung Samstagern. Ist das Tobel durchquert, öffnet sich der Panoramablick Richtung Zürcher Oberland und Glarner Alpen. Vorbei an zwei Weihern und dem Hüttnersee (in dem man im Sommer auch baden kann) marschieren wir in einem leichten Auf und Ab weiter Richtung Hütten. Hier führt uns der Wanderweg im Zickzack ans Sihlufer hinunter.

Auf den letzten drei Kilometern gilt es nochmals, gut 130 Höhenmeter bergauf bis in den Dorfkern von Schönenberg zurückzulegen. Zur Belohnung gibt’s unterwegs das «Seeli» Nr. 4 dieser Runde (den Teufenbachweiher) zu bewundern. Eine landschaftlich variantenreiche Tour – im Quervergleich weist sie aber leider überproportional viele Asphaltkilometer auf.

AusgangspunktBahnhof Richterswil
Erreichbarkeitmit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge13,7 Kilometer
Höhenmeter↗ 565 m ↘ 255 m
Dauer4:00 h
ZielortBushaltestelle Schönenberg ZH, Dorfhuus
VerpflegungBesenbeiz Knobel Hüttnersee

8. Von Endingen via Vogelsang nach Ehrendingen wandern

Für diese Tour lassen wir die Kantonsgrenze bei Niederwenigen im Zürcher Unterland hinter uns und begeben uns ins aargauische Surbtal. Auf den ersten Blick scheint der Ausgangspunkt dieser Wanderung – das Dorf Endingen – ein Abbild eines durchschnittlichen Schweizer Dorfs zu sein. Einzig die «Doppeltüren» dürften für den einen oder anderen aufmerksamen Beobachter ein Indiz für eine spannende Dorfgeschichte sein. In der Tat – in Endingen (und dem Nachbardorf Lengnau) siedelten sich im 16. Jahrhundert jüdischen Familien an. Im 18. Jahrhundert wurden hier gar die ersten Synagogen der Schweiz erbaut.

Die Synagoge von Endingen befindet sich nur wenige Fussschritte vom Startpunkt der Wanderung entfernt am «Hintersteig». Im Anschluss folgt man einem schmalen Treppenweg hinauf in die Anhöhen und danach geht’s via Teerstrasse und über Kieswege Richtung Vogelsang weiter. Wir blicken über die Hügelzüge Richtung Lägerngrat und geniessen die Ruhe. Die Leute, die wir zwischen Vogelsang und Schneisingen kreuzen, lassen sich an einer Hand abzählen.

Die Wanderroute führt im Anschluss am Bahnhof Niederweningen vorbei – doch es lohnt sich, einen weiteren kleinen Anstieg über den «Sunneberg» nach Ehrendingen in Kauf zu nehmen. Insbesondere dann, wenn man sich im Vorfeld einen Tisch in der Wirtschaft zur Heimat reserviert hat. Wer einmal im auf den ersten Blick unscheinbar hinter der Kirche liegenden Gasthaus einkehrt, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit früher oder später zurückkehren. Gastgeber und Koch Tim Munz weiss mit preiswerten Mittagsmenüs und sorgfältig zusammengestellten Tasting Menü gleichermassen zu begeistern! Mein Favorit: der karamellisierte Bergfichtenkäse an Kumquats-Ragout!

AusgangspunktBushaltestelle Endingen, Zentrum
Erreichbarkeitmit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge13,6 Kilometer
Höhenmeter↗ 385 m ↘ 305 m
Dauer3:30 h
ZielortBushaltestelle Ehrendingen, Post
VerpflegungWirtschaft zur Heimat (Ehrendingen)

9. Wanderung Zugerberg – Arth-Goldau

Nebst dem Wanderklassiker durchs Lorzentobel haben wir letzten Herbst eine weitere kurzweilige (und hochnebelerprobte) Wanderung am Zugerberg auskundschaftet. Von der Bergstation der Zugerbergbahn führt diese Höhenwanderung durch die geschützten Moorlandschaften des Hochplateaus bis zum Bergrestaurant Pfaffenboden. Hier empfiehlt sich eine Pause – die Aussicht von der Sonnenterrasse des Bergrestaurants ist zu reizvoll, um einfach daran vorbeizuwandern. Das prächtige Bergpanorama, das von den Mythen über die Rigi bis zum Pilatus reicht, bleibt uns aber auch auf der zweiten Wegetappe via Dürrenboden den Flanken des Gnipen entlang nach Goldau hinunter treu.

Zugerberg Aussicht
AusgangspunktBergstation Standseilbahn Zugerberg
Erreichbarkeitmit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge15,1 Kilometer
Höhenmeter↗ 445 m ↘ 875 m
Dauer4:20 h
ZielortBahnhof Arth-Goldau
VerpflegungBergrestaurant Pfaffenboden

Hinweis: Im Zeitraum vom 7. Februar bis 11. Dezember 2022 ist aufgrund der Trassee-Erneuerung der Zugerbergbahn ein Bahnersatz (Bus) im Einsatz.

ps. im Frühling ist es auch an den Flanken des Zugerbergs zauberhaft. Eine besonders blütenreiche Tour habe ich hier beschrieben: Frühlingswanderung am Zugersee

Noch mehr Wandertipps in der Region Zürich findet ihr hier: Ausflugsideen und Sehenswürdigkeiten rund um Zürich

Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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