Antigua, die Insel mit den 365 Stränden, einen für jeden Tag im Jahr, empfing uns mit einer Dunstwolke. Die 365 sind wohl tendenziell ein PR-Gag, doch die Insel hat tatsächlich sehr viele versteckte Sandbuchten. Das mit dem Dunst sei auch typisch, wurde uns gesagt. Es sei nämlich Sahara-Sand, der je nach Windlage bis nach Antigua geblasen wird.
Unser Schiff legte in St. John’s dem Hauptort der Insel an. Im Vergleich zu Philipsburg ist der Kreuzfahrthafen bedeutend kleiner und weniger touristisch. Die Quay Passagen, alles ältere Lagerhäuser, wurden ganz hübsch hergerichtet und sind heute Dutyfreegeschäfte. Sobald man weiter in die Ortschaft hineinkommt, wird man von der Betriebsamkeit auf dem Märkten mitgerissen und erlebt puren karibischen Alltag. Die Insel ist eher hügelig und somit lohnt es sich, mit einem Taxi oder einer organisierten Tour die Insel zu erkunden.
Unser Kleinbus (10 Plätze) fuhr mit uns zuerst quer durch die Insel bis zu den Shirley Heights. Während der Fahrt kommt man an einigen hübschen kleinen Dörfer vorbei. Von den Shirley Heights geniesst man dann einen absolut tollen Panoramablick über den English Harbour. Hier in der ruhigen Bucht errichtete die britische Marine im 18. Jahrhundert einen wichtigen Stützpunkt. Die Bastion auf den Shirley Heights sicherte den Hafen vor möglichen Angriffen.
Anschliessend fuhren wir weiter zu Nelson’s Dockyard National Park. Hier war ursprünglich der Stützpunkt der Flotte. Die Anlage wurde mittlerweile schön renoviert und wird heute als exklusiver Jachthafen genutzt. Die vielen alten Gebäude sind heute Hotels, Restaurants, Museen und Souvenirläden. Es hat eher viele Touristen, ist aber wirklich einen Besuch wert.
Nach diesem historischen Vormittag stand am Nachmittag „entspannen am Strand“ auf dem Programm. Für das es ja 365 schöne Strände haben soll, war ich von unserem Strand eher etwas enttäuscht. Nicht, dass er nicht schön gewesen wäre, aber er war auch nicht besonders herausragend schön.
Ich finde, Antigua vermittelt richtiges Karibik-Feeling und historischen englischen Charme. Da es noch ganz viele weitere Buchten zu entdecken gibt, hoffe ich, mal wieder einen entspannten Nachmittag auf der Insel verbringen zu können.