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Dubrovnik zur Blauen Stunde

Wer im Gegensatz zu den Kreuzfahrttouristen länger als einen knappen halben Tag in Dubrovnik bleibt, der ist klar im Vorteil. Der Tag kann so geplant werden, dass alltäglichen Tohuwabohu gekonnt ausgewichen wird. Frühaufsteher werden mit Postkartenmotiven zum Sonnenaufgang belohnt und spazieren anschliessend noch vor dem grossen Ansturm über die Stadtmauer. Gegen neun Uhr morgens wird es bereits geschäftiger. Hier empfiehlt es sich, die Altstadt zu verlassen und die Umgebung zu erkunden. Es lockt zum Beispiel die Insel Lokrum, das charmante Küstenstädtchen Cavtat oder die «Europäische Chinesische Mauer» in Ston.

Besuch des Franziskanerkloster in der Altstadt von Dubrovnik

Gegen vier Uhr nachmittags kehren wir in die Stadt zurück. Vor dem Pile ist die Hölle los. Die Kreuzfahrtpassagiere müssen zurück auf ihre Schiffe und suchen nach dem richtigen Car. Wir spazieren daran vorbei, passieren das Stadttor und biegen kurz darauf links ab. Der erste Stopp unserer frühabendlichen Tour durch die Altstadt befindet sich im Franziskanerkloster. Hier neben dem Kreuzgang wurde Pharmazie-Geschichte geschrieben. Die Apotheke Ljekarna Male Braće ist die älteste Apotheke Europas, die immer noch in Betrieb ist.

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Mit der Seilbahn zum Sonnenuntergang

Nach einem Espresso-Stopp im Café Bistro Orlando direkt an der Stradun machen wir uns auf den Weg Richtung Berg Srd. Durch die engen Quergässchen, vorbei an idyllisch gelegenen Piazzas, erreichen wir nach einem kurzen Fussmarsch die Seilbahnstation. Die neue Seilbahn wurde 2010 eröffnet. Massgeblich daran beteiligt waren Schweizer Seilbahnunternehmen und deren Fachleute. Unser geübtes Auge hat natürlich die an der Wand aufgehängte Kuhglocke sofort erspäht. Das Ticket für die Fahrt kostet 80 Kuna und kann direkt vor Ort gekauft werden. 5 Minuten später stehen wir bereits auf dem knapp 400 Meter hohen Srd und blicken auf die winzig erscheinende kompakte Altstadt von Dubrovnik runter. Von hier oben gibt es einen besonders schönen Blick auf den Sonnenuntergang. Hinter uns schimmern die Gipfel von Bosnien-Herzegowina rötlich und vor uns leuchtet die Adria im Schein der letzten Sonnenstrahlen tiefblau. Der Abstecher zum Sonnenuntergangs-Schauen auf den „Hausberg“ Dubrovniks lohnt sich bei gutem Wetter definitiv.

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Café-Bistro-Orlando-dubrovnik

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Mit dem Einbruch der Dämmerung zieht es uns langsam wieder zurück in die Altstadt. Doch bis wir wieder unter ankommen, ist Geduld gefordert. Der Wind hat während dem Sonnenuntergang stetig zugenommen und verzögert mit seinen starken Böen die Abfahrt der Seilbahn. Als ihm dann doch plötzlich kurz die Puste ausgeht, nutzen wir die Gunst der windstillen Minuten und lassen uns runtergondeln. In der Not wären wir auf dem schmalen Strässchen auch zu Fuss runtergekommen. Die Altstadt hat in der Zwischenzeit alle Lichter angeknipst und bezaubert mich mit einem wunderschön abgestimmten Beleuchtungskonzept. Besonders prächtig in die Beleuchtung entlang dem Stradun, bei der Kathedrale, beim Fürstenpalast sowie beim Palast Sponza. Aber auch die alte Hafenanlage besticht kurz vor der Dunkelheit mit einem ganz eigenen Charme.

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Restaurants in Dubrovnik

Erschlagen von so vielen tollen Eindrücken meldet sich mein Magen mit einem leichten Hungergefühl. Zeit, um den Ausnahmezustand des „Good Food Festivals“ auszukosten. Das Festival rund um die lokalen Köstlichkeiten hat in diesem Jahr zum ersten Mal stattgefunden und soll längerfristig zu einem etablierten Bestandteil des Festivalprogramms von Dubrovnik heranwachsen. Nebst diversen Ständen und Aktivitäten bieten während dem Festival auch ausgewählte Restaurants ein dreigängiges Festivalmenu für 100 Kuna (entspricht rund 15 CHF) an. Beim Anblick der Preise sind mir beinahe die Augen aus dem Kopf gesprungen, da ich schlichtweg nicht glauben konnte, dass man ein Gourmetmenu zu einem so sagenhaft günstigen Preis bekommt.

Wir haben am ersten Abend im modernen Ambiente des relativ neuen Restaurants Stara Loza vorzüglich diniert.

Restoran-Stara-Loza-Dubrovnik

Am zweiten Tag verschlug es uns ins einfache Restaurant Rozario, das sich kaum ein Katzensprung vom alten Hafen entfernt befindet und trotzdem dank seiner etwas versteckten Lage ein kleiner Geheimtipp ist. Zusätzlich zu den Good Food Festivalmenus gibt es auch eine Karte für Schleckmäuler. Und zwar sind darauf diejenigen Restaurants vermerkt, die eine spezielle Kuchen à la «Art des Hauses» im Angebot haben. Derjenige vom Restaurant Rozario schmeckte leicht nach bitteren Orangen und war überraschend erfrischend.

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Am letzten Abend probierte ich einen aussergewöhnlichen Burger mit Sweet Potato Chips im sympathischen und rein vegetarischen Restaurant Nishta. Wer auch gut einmal auf Fleisch verzichten kann, dem kann ich dieses kleine Restaurant wärmstens empfehlen.

Nishta-Vegetarisch-Dubrovnik

Alle von uns besuchten Restaurants liegen an der Prijeko Strasse. Diese Strasse ist quasi die Restaurant-Meile von Dubrovnik und befindet sich eine Querstrasse hinter dem Stradun. Ein letzter Tipp: ignoriert diejenigen Restaurants, wo man euch bereits beim Vorbeispazieren anquatscht und ihr beinahe die Karte in die Hand gedrückt bekommt. Das sind die Touristenfallen ;)

Nach so vielen Eindrücken sind wir am Abend jeweils hundemüde ins Bett gefallen. Übernachtet haben wir im Hilton Imperial direkt ausserhalb der Stadtmauern beim Pile. Ideal gelegen, um sowohl die Altstadt ausgiebig zu erkunden, aber auch Ausflüge in die Region zu unternehmen (da direkt nebenan die Bushaltestellen liegt und das Hotel über ein Parking verfügt).

Na, konnte ich euch Dubrovnik «gluschtig» machen?

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Hilton-Grand-Hotel-Imperial-Dubrovnik-Zimmer

Hinweis: Meine Reise nach Dubrovnik wurde von der Kroatischen Zentrale für Tourismus unterstützt  – Vielen Dank hierfür. Meine Leser dürfen wie immer sicher sein, dass ich hier stets meine Ansichten und Begeisterung vertrete.

Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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