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Lübbenau: meine top Tipps für entschleunigende Stunden im Spreewald

Werbung: Beitrag in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V.

Im Südosten des Bundeslandes Brandenburg – nur eine Stunde von der Berliner Stadthektik entfernt – wartet ein europaweit einzigartiges Wasserlabyrinth darauf, entdeckt zu werden; der Spreewald. Im Jahr 1991 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt, ist der Spreewald heute nicht nur für seine besondere Kultur- und Naturlandschaft bekannt, sondern auch eine echte Genussregion. Davon konnten wir uns bei unserem zweitägigen Aufenthalt in Lübbenau zum Abschluss unserer Brandenburg-Reise selbst überzeugen.

Lübbenau/Spreewald im Überblick

Doch widmen wir uns zum Einstieg einer kurzen geografischen Einordnung: Wo genau liegt der Spreewald und von welchem Ort aus aus lässt sich die Region am besten erkunden? Der Spreewald erstreckt sich von Alt-Schadow am Neuendorfer See bis Vetschau unweit von Cottbus über eine Fläche von rund 3’000 Quadratkilometer. 475 Quadratkilometer davon sind seit dem Jahr 1991 als UNESCO Biosphärenreservat klassifiziert. Die besondere Landschaft des Spreewalds wurde, wie auch diejenige der Uckermark, während der Weichseleiszeit geformt.

Zudem sei an dieser Stelle noch folgendes Detail erwähnt: Wer sich mit dem Spreewald als Reiseziel auseinandersetzt, wird auf die Begriffe «Unterspreewald» und «Oberspreewald» stossen. Der Unterspreewald umfasst die nördlicheren, näher bei Berlin gelegenen Gebiete bis auf Höhe «Lübben». Von «Lübben» in südliche Richtung bis nach «Burg» erstreckt sich der Oberspreewald. Einen besonderes «leichten» Einstieg in das Biosphärenreservat bietet Lübbenau/Spreewald. Die Ortschaft ist dank seiner guten Verkehrsanbindung von Berlin aus schnell erreichbar und bietet Gästen mit wenig Zeit in wenigen Stunden ein «Best-of Spreewald».

Meiner Meinung nach lohnt es sich aber, für den Abstecher in den Spreewald etwas mehr als nur einen Tag einzuplanen. Nachfolgend unsere Eindrücke von zwei wunderbar entschleunigenden Tagen in und rund um Spreewald/Lübbenau.

1. Durch die charmante Altstadt von Lübbenau bummeln

Das verkehrsgünstig gelegene Lübbenau befindet sich an der Bahnlinie Wismar – Berlin – Cottbus und besteht aus einem neuen und einem historischen Stadtteil. Dies und der hiesige Kahnhafen – einer der grössten im Spreewald, machen Lübbenau zu einem beliebten Ausgangspunkt, um das Biosphärenreservat zu erkunden.

Um vom Bahnhof zum Altstadtkern zu gelangen, folgt man gut einen Kilometer der schnurgerade verlaufenden Poststrasse. Diese führt einem auf direktem Weg zum hübschen, kopfsteingepflasterten Strassenzug der Ehm-Welk-Strasse im Zentrum. An dieser befindet sich auch das Spreewaldmuseum, das Spreewald-Neulingen, wie wir es sind, einen guten ersten Überblick über die Lokalkultur bietet. Früher oder später werdet ihr beim Bummel durch die Altstadtgassen zum Hafen von Lübbenau gelangen. Bevor ihr euch hier in einen der auf Gäste wartenden Kähne setzt, empfehle ich euch einen kurzen Abstecher in den danebenliegenden Schlosspark.

Lübbenau im Spreewald
Gassen in Lübbenau

Der Eintritt ins Spreewaldmuseum kostet (wie alle Eintritte in Museen des Landkreises Oberspreewald-Lausitz) 6 Euro. Auf der Website der Museumsentdecker findet ihr alle aktuellen Infos zu den Ausstellungen und Öffnungszeiten des Spreewaldmuseums.

2. Sich mit dem Spreewald-Kahn durch verschlungene Fließe staken lassen

Eine Kahnfahrt lässt sich kaum ein Spreewald-Besucher entgehen. Die meisten Kahnfahrten sind als Rundfahrten konzipiert und lassen einem das Biosphärenreservat ohne Hektik und Motorenlärm wie vor 100 Jahren erleben. Damals war der flachgehende Spreewaldkahn nämlich das Hauptverkehrsmittel. Wie früher werden die Kähne von einem erfahrenen Fährmann oder einer erfahrenen Fährfrau mittels eines rund 4 Meter langen «Rudels» vorwärts gestakt. Von dem rund 550 Kilometer langen Gewässersystem ist auf rund 510 Kilometer der motorisierte Verkehr ausgeschlossen.

Während der Hauptsaison von Ende März bis Ende November starten die ersten Kähne des Tages am grossen Spreewaldhafen in Lübbenau täglich ab ca. 09:30 Uhr bis 10:00 Uhr zur Rundfahrt Lehde (Zeitbedarf drei bzw. zwei Stunden, je nach Dauer des Aufenthalts in Lehde). Die nachfolgenden Kähne legen den Tag über ohne feste Abfahrtszeiten ab. In der Regel warten die Fährmannen und Fährfrauen bis der Kahn mehr oder weniger voll ausgelastet ist. Je nach Wetter, Wochentag und Ferienzeit kann es sein, dass dies über eine halbe Stunde dauert.

Sowohl im Sommer wie auch im Winter gibt es nebst der Rundfahrt nach Lehde, für die keine Reservation erforderlich ist, noch andere Touren; z.B. die traditionelle Wotschofska-Fahrt oder die 3-Orte-Tour, die bis nach Leipe führt. Weitere Sonderfahrten werden auch im Rahmen des Winterfahrplans von November bis März angeboten.

Hafen Lübbenau/Spreewald

Die Rundfahrt Lehde kann ich definitiv jedem empfehlen, der einen ersten Eindruck vom Spreewald erhalten möchten. Dazu tragen auch die kurzweiligen Geschichten der Kahnfährleute bei. Es lohnt sich aber auch, den Blick immer mal wieder aufmerksam übers Wasser schweifen zu lassen – vielleicht habt ihr ja auch Glück und sichtet, wie wir eine Nutria.

Kahnfahrt Spreewald
Nutria im Spreewald

Übrigens: Auch im Winter finden im Spreewald Kahnfahrten statt! Mit etwas Wetterglück kann man zwischen November und März eingemummelt in eine wärmende Wolldecke und ausgestattet mit einem Becher dampfend heissem Glühwein durch den frisch verschneiten Spreewald gleiten.

Einen guten Überblick über die verschiedenen Angeboten und die saisonalen Extrafahrten bietet die Website vom Grossen Hafen Lübbenau.

3. Mit dem Kanu das Biosphärenreservat Spreewald entdecken

Neben den traditionellen Kahnfahrten zählen Kanutouren zu den beliebtesten Aktivitäten im Spreewald. Die Bandbreite reicht hier von geführten Kanutouren über den individuellen Paddelspass bis hin zu mehrtägigen Touren (u.a. auch bis nach Berlin). Wir haben uns am zweiten Tag beim Bootsverleih Richter wenige Meter neben dem Grossen Spreewaldhafen für drei Stunden ein 2er-Kanu ausgeliehen und hiermit eigenständig einen weiteren Abstecher nach Lehde unternommen.

Zur Orientierung erhält man eine Wasserwanderkarte mit auf den Weg. Der Blick darauf offenbart uns, welch spannende und abwechslungsreiche Touren man durch die sich verzweigenden Wasserarme unternehmen könnte. Die Navigation ist aber dank entsprechender Beschilderung überraschend einfach.

Mein Tipp: Plant eure Kanutour in den Morgenstunden ein. In den Sommermonaten öffnet der Bootsverleih Richter jeweils um 09:00 Uhr und damit etwas früher, als die ersten Kahnfahrten losfahren. So hat man dieses wunderbare Naturparadies praktisch für sich allein und taucht Paddelschlag um Paddelschlag tiefer in den zauberhaften Spreewald ein. Pure Entschleunigung!

So früh am Morgen sind auch die Chancen intakt, den einen oder anderen flink vorbeifliegenden Eisvogel zu beobachten. Wir haben auf unserer Tour zwei gesichtet (statt direkt zur Kamera zu greifen, haben wir diese besonderen Momente – getreu dem Motto «Entschleunigung» – aber ohne jegliche Ablenkung genossen).

Die Paddelbote können stundenweise oder auch für einen vollen Tag (oder mehrere Tage) gebucht werden. Auf der Website vom Bootsverleih Richter findet ihr die aktuellen Preisinformationen. Weiter besteht die Möglichkeit, mittels online Reservationstool das gewünschte Boot im Voraus zu reservieren.

4. Einen Zwischenstopp in Lehde einlegen

Die dreistündige Paddeltour bringt uns der Routenempfehlung vom Bootsverleih Richter folgend via Südumfluter über schmale Kanäle auf die Hauptspree und von dort weiter nach Lehde hinein. Lehde gilt mit seinem malerischen, denkmalgeschützten Ortskern als eines der hübschesten Dörfer im Spreewald. Fun fact: Bis heute werden hier vom Frühjahr bis Herbst die Briefe und Pakete mittels traditionellem Kahn ausgeliefert.

Ein Besuchermagnet ist auch das hiesige Freilandmuseum. Dieses ist sowohl mit dem Kahn ab Lübbenau oder aber individuell mit den Paddelbooten erreichbar. Vor dem Freilandmuseum befindet sich eine Anlegestelle für Kanus. Das Freilandmuseum besteht aus vier alten, auf dem Gelände verteilten Gehöften, die einen Einblick in das Spreewald-Leben des 19. Jahrhunderts bieten. Wer in alle Gebäude reinschauen und die Informationstafeln lesen möchte, der sollte sich für die Besichtigung rund 1.5 bis 2 Stunden einplanen. Alternativ kann man aber auch gut einfach «nur» durchspazieren und die Eindrücke auf sich wirken lassen.

Lehde im Spreewald
Freilandmuseum Lehde

Auch hier kommt einem der frühe Start mit dem Kanu in Lübbenau wiederum zugute. In der zweiten Tageshälfte kann es hier insbesondere während der Hochsaison doch auch schon mal eher «voll» werden.

Der Eintritt ins Freilandmuseum kostet für Erwachsene 6 Euro. Für weiterführende Informationen klick ihr hier: Freilandmuseum Lehde

5. Im Gasthaus Kaupen 6 einkehren

Auf dem Rückweg von Lehde nach Lübbenau führt uns der Wasserweg am hübschen Gasthaus Kaupen 6 vorbei. Das Wort «Kaupe» stammt aus dem sorbischen Wort «kupa» für Insel. Beim Gasthaus Kaupen 6 kann man ebenfalls direkt mit dem Kanu anlegen oder aber zu Fuss über einem Wiesenweg mit drei Brücken hinspazieren (von Lübbenau aus rund 30 Minuten).

Gasthaus Kaupen 6 im Spreewald

Das Kaupen 6 hat sich mit Leib und Seele der Spreewälder Kulinarik verschrieben. Es wird vorrangig mit regionalen und saisonalen Produkten gekocht, die von langjährigen Partnerbetrieben bezogen werden. Für mich definitiv das kulinarische Highlight im Spreewald.

Es empfiehlt sich, im Kaupen 6 vorgängig zu reservieren. Hier geht’s zu den Kontaktinformationen, Öffnungszeiten und dem Menü: Kaupen 6

6. Zum Gasthaus Wotschofska wandern

Ein weiteres traditionsreiches Ausflugsziel im Spreewald ist das Gasthaus Wotschofska. Auch dieses ist über den Wasserweg erreichbar. Alternativ lässt sich den Abstecher ins Gasthaus Wotschofska mit einer kurzweiligen Wanderung mit Startpunkt im Schlosspark Lübbenau kombinieren. Die Distanz beträgt rund 3.5 Kilometer (bzw. ca. 7 Kilometer für den Hin- und Rückweg) und es sind total 14 Brücken zu überwinden.

Damit hat man sich am Ziel dann aber auch definitiv eine köstliche Stärkung in Form einer weiteren Spreewälder Spezialität – den Plinsen mit Apfelmus (und wer mag auch mit Sahne) – verdient.

Lübbenau Wanderungen Spreewald
Biosphärenreservat Spreewald
Gasthaus Wotschofska

Der Weg ist super ausgeschildert und danke der schattenspendenden Bäumen auch im Sommer angenehm zu gehen. Der Routenbeschrieb mit Karte zur Wanderung Lübbenau – Gasthaus Wotschofska und retour findest du u.a. hier: Wotschofskawanderung

7. Sich durch die Spreewälder Spezialitäten probieren

So oder so: Für einen durch und durch entschleunigenden Aufenthalt im Spreewald unbedingt auch genügend Zeit fürs Probieren der lokalen Spezialitäten einplanen. Dazu gehören nebst den bereits erwähnten Plinsen natürlich die traditionelle Spreewälder Gurken. Diese könnt ihr zum Beispiel in den verschiedensten Variationen an der sogenannten «Gurkenmeile» am Grossen Spreewälder Hafen in Lübbenau verkosten.

Gurkenmeile Lübbenau/Spreewald

Zu den weiteren Spezialitäten zählt der Spreewälder Meerrettich (dieser gibt’s u.a. auch im Kaupen 6) und das regionale Leinöl, das traditionell mit Pellkartoffeln und Quark serviert wird. Ein einfaches, aber sehr leckeres Gericht, das ich im Restaurant & Café am Mühlenwehr probiert habe.

Kartoffeln Quark und Leinöl

Mein erster Eindruck vom Spreewald war durchwegs positiv. Und gemessen an eurem Feedback auf meine Umfrage, welches der drei vorgestellten Brandenburger-Reiseziele euch am meisten «gluschtig» gemacht hat, geht es euch nicht anders.

Praktische Tipps für deinen Abstecher in den Spreewald

  • Mit dem Zug RE2 der ODEG (Wismar – Wittenberge – Berlin – Lübbenau – Cottbus) erreichst du Lübbenau/Spreewald von Berlin aus bequem und ohne umzusteigen in gut einer Stunde Fahrzeit (1:05 min). Die Züge verkehren tagsüber im Stundentakt.
  • Wir haben in der Pension Spreewelten direkt am Bahnhof Lübbenau übernachtet. Wer eine preiswerte, einfache Unterkunft an verkehrsgünstiger Lage sucht, soll sich diese Unterkunft mal anschauen. Eine geschichtsträchtige Übernachtungsmöglichkeit im Stadtkern bietet das Schloss Lübbenau.  
  • Das Spreewelten Bad in Lübbenau ist eine weitere Attraktion von Lübbenau (und ein toller Schlechtwettertipp). Wer in der Pension Spreewelten übernachtet, der erhält ab zwei Übernachtungen als Inklusivleistung den freien Zugang zum Spreewelten Bad sowie eine 2-stündige Kahnfahrt.
  • Den Spreewald kann man nicht nur paddelnd, sondern auf dem Gurkenradweg auch trampelnd erkunden. Um die gesamte 260 km lange Rundtour abzufahren wird empfohlen, fünf Tage einzuplanen. Alternativ lassen sich von Lübbenau aus auch schöne Tagestouren in Richtung Burg unternehmen. Eine weitere vielversprechend tönende Tour ist die sogenannte «Hofladentour», bei der man an diversen Hofläden vorbeikommt, in denen die regionalen Spezialitäten nicht nur gekauft, sondern teilweise auch vor Ort verköstigt werden können.
  • Sehenswert ist auch die im 9./10. Jahrhundert errichtete Slawenburg Raddusch. Auch dieser Abstecher lässt sich mit dem Velo unternehmen.
  • Wir haben uns bei unserem Abstecher in den Spreewald auf die Aktivitäten in und rund um Lübbenau/Lehde konzentriert. Noch mehr Tipps, Impressionen und eine Antwort auf die Frage, wo es im Spreewald am schönsten ist, findet ihr im umfassenden Spreewald-Guide von Inka (Blickgewinkelt). Auf der Website von Spreewald.de findet ihr zudem eine umfassende und nach persönlichen Vorlieben durchsuchbare Zusammenstellung der buchbaren Unterkünfte (von der Ferienwohnung bis zum 5-Sterne-Hotel).
Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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