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Palma de Mallorca – Reiseguide für einen Tag

«Was willst du denn in Palma de Mallorca?»

Gute Frage. Was will ich dort?

Die Hauptstadt Mallorcas wird oft als Synonym für all die existierenden Klischees des typischen Mallorca Urlaubers verwendet. Wer hat sie noch nicht gesehen, die Bilder von jungen Männern und Frauen, die sich einen mit farbigen Trinkhalmen gefüllten Kessel Sangria teilen und bereits am frühen Nachmittag auf wackligen Beinen stehen. Mich haben diese Bilder lange von einer Mallorca-Reise ferngehalten und es gab Zeiten, da war sich sogar stolz sagen zu können „ich war noch nie auf Mallorca“. Quasi der Beweis dafür, dass ich Ferien mit Stil mache. Aber einmal mehr wurde ich des Besseren belehrt. Mallorca besteht nicht nur aus Klischees und in Palma de Mallorca findet kein 365-Tage-Touristen-Botéllon statt. Ganz im Gegensatz. Palma de Mallorca hat mich mit seinen charmanten Ecken, schmalen Gassen, gemütlichen Beachbars und imposanten Sehenswürdigkeiten mehr als beeindruckt. Hut ab! Und deshalb empfehle ich euch statt wie die meisten Touristen, die Hauptstadt nur im Rahmen eines Tagesausfluges besuchen, etwas mehr Zeit mitzubringen und mindestens einmal in Palma selbst zu übernachten. Was ihr in einem Tag so alles unternehmen könnt, habe ich euch nachfolgend aufgeführt.

7:00 Sonnenaufgang

Morgenmenschen scheint es in Palma de Mallorca keine zu geben. Bis kurz vor 10 Uhr döst die Stadt vor sich hin. Wir nutzen die morgendliche Frische und Ruhe für einen ausgedehnten Spaziergang zur Festungsanlage Castell de Bellver, die hoch über dem Hafen thront und einen fantastischen Blick über den Stadtkern von Palma bietet. Ausser einem älteren Herrn, der seinen Hund ausführt, haben wir hier oben niemanden angetroffen und in aller Stille die Sicht auf die langsam erwachende Stadt genossen.

Sonnenaufgang-Castillo-Bellver

9:00 Kaffee

Vor 9 Uhr einen Kaffee zu bekommen ist in Palma de Mallorca gar nicht so einfach. Früh geöffnet hat das Café El Central direkt neben dem Forn des Teatre (Plaça de Weyler 9). Ein Cafe con Leche mit einem Ensaimada – ein typisch mallorquinisches Gebäck – gibt’s hier für 3.50 Euro. Ein beliebter Kaffeetreff sind die Fibonacci Bäckereien, die sich an verschiedenen Standorten in der Stadt verteilen. Gegründet wurden die Stores von einem norwegischen Juristen, der der Liebe wegen nach Mallorca umgesiedelt ist und sich gleichzeitig auch beruflich auf neues Terrain wagte. Die Stores sind super gemütlich und nebst gutem Kaffee gibt’s auch leckeren Kuchen. „Cappuccino“ ist eine weitere Kette mit diversen Standorten in Palma. Eine gute Ausgangslage für die anschliessende Entdeckungstour durch die Altstadt bietet das Cappuccino Palau March direkt neben der Almudaina (Carrer del Conquistador 13). Bestellt euch zur Stärkung das Müesli mit griechischem Joghurt und frischen Früchten. Wunderbar erfrischend.

Cappuccino-Palau-March-Breakfast-Palma

11:00

Beim ersten Besuch in Palma de Mallorca kann man die Hauptsehenswürdigkeiten nicht ausser Acht lassen. Nach einem Blick in den paradiesischen Garten S’Hort del Rei direkt vor dem Palau de la Almudaina begeben wir uns zur Catedral la Seu. Das eindrückliche Bauwerk prägt das Stadtbild von Palma wie kein anderes Gebäude und ist von weit her sichtbar. Die Kathedrale öffnet ihre Tore für Besucher um 10:00 Uhr. Wenn zwischen 10:00 und 11:00 Uhr morgens das Sonnenlicht direkt durch das farbenprächtige Rosettenfenster scheint, lässt sie die Kathedrale im bunten Regenbogenlicht erstrahlen. Wahrlich ein magischer Moment. Der Eintritt kostet für Erwachsene 6 Euro. Wir spazieren anschliessend der Carrer de Palau Reial entlang zur Kirche Santa Eulelia und von dort weiter zum Franziskanerkloster Sant Francesc, das uns mit seinem prächtigem Kreuzgang beeindruckt (Eintritt 3 Euro).

Almudaina

Catedral-de-La-Seu-front

Catedral-de-La-Seu-inside

Catedral-de-La-Seu-light

Palma-de-Mallorca-Sant-Francesc

Sant-Francesc-Kloster-1

Sant-Francesc-Innenhof-Kreuzgang

Orangen-Balearen

13:00

Nach so vielen imposanten architektonischen Eindrücken sind wir reif für eine Pause am Hafen. Direkt am Ende des Passeig des Born befindet sich das Restaurant Mar de Nudos mit einer schönen Sonnenterrasse und Blick auf die imposanten Jachten, die in Reih und Glied im Hafen ankern. Gleich daneben befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man die Hafenanlage überblickt. Hier oben kann man ganz gut länger verweilen und dabei die warme Frühlingssone geniessen. Wem der Magen knurrt, der begibt sich am besten ins Restaurant Can Eduardo (Carrer Contramoll Mollet), das sich an exquisiter Lage direkt über dem Fischmarkt von Palma’s Altstadt befindet und eine herrliche Aussicht bietet. Wir stossen mit einem Glas Cava an und bestellen den fangfrischen Fisch.

Hafen-Palme-de-Mallorca

Palma-Fischer

Can-Eduardo-Hafen-Palma

Can-Eduardo-Fisch

15:00

Im Anschluss an das üppige Mittagsessen schlendern wir gemächlich an der Llotja de Palma vorbei und bewundern die gotische Architektur der ehemaligen Seehandelsbörse, die heute Kunstausstellungen beherbergt. Nur wenige Meter weiter führt der Weg hinauf zum Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst Es Baluard. Das neue Museumsgebäude wurde raffiniert in die bestehende Struktur der ehemaligen Stadtmauer errichtet. Der Eintrittspreis kostet 6 Euro. Man muss nicht zwingend kunstaffin sein, um das Museum zu besuchen. Draussen lockt das Restaurant mit gemütlichen Lounge-Sesseln, lecker aussehenden Club-Sandwichs und einer Panoramasicht über den Hafenbezirk, Santa Catarina und die Altstadt. Der ideale Platz für eine ausgedehnte Siesta.

Placa-de-la-Llotja

Feixina-Park-Palma

Esbaluard-Kunstmuseum

EsBaluard-Aussicht

Eebaluard-Aussicht-Santa-Catarina

Palma-De-Mallorca-Fruehling

17:00

Wer noch nicht müde ist, nutzt die verbleibende Zeit für einen ausgedehnten Bummel durch die verwinkelten Gässchen von Palma. Mir hat die Gegend zwischen dem Jardin de sa Faixana und dem Mercado de Santa Catalina besonders gut gefallen. Hier gibt es unter anderem alte Windmühlen und hübsche Hinterhöfe zu entdecken. Zudem ist dieser Stadtteil ganz im Gegensatz zur Altstadt noch überhaupt nicht touristisch. Hier bewegen sich die Locals.

Sehr touristisch ist dagegen der Plaza Mayor. Doch der Abstecher lohnt sich allemal, da es auf dem Hinweg einige prächtige Beispiele der katalanischen Jugendstilarchitektur zu entdecken gibt. Wer der Carrer de Sant Miquel anschliessend in nördliche Richtung folgt, kommt beim Mercat de l’Olivar vorbei. Die Farben und Gerüche in dieser Markthalle benebeln alle Sinne. Beeindruckend, welche Fülle an Früchten, Gemüse Fisch und Fleisch hier angeboten wird.

Palma-de-Mallorca-Altstadt

Palma-Altstadt

Plaza-Major-Palma-de-Mallorca

19:00

Um die Sonne bis zum letzten Moment auszukosten, begibt man sich am Abend am besten an den Strand. Von der Altstadt führt eine breite Uferpromenade bis zum Stadtteil Portixol. Ungefähr in der Mitte der Strecke liegt der Anima Beach Club, der mit einer tollen Kulisse aufwartet. Wer nichts konsumieren möchte, kann sich auch einfach auf den Pier setzen und den Fischern zuschauen. Egal wo man sich hinsetzt, bei dieser relaxten Atmosphäre kommt definitiv Ferienfeeling auf.

Portixol-Sonnenuntergang

Anima-Beach-Palma-de-Mallorca

21:00

Mein top Tipp in Bezug auf kulinarische Entdeckungen widme ich dem Bros Palma. Das hippe Restaurant befindet sich im In-Viertel Santa Catalina. Zugegeben, mit der durchgestylten Inneneinrichtung hat mich das Restaurant eh schon vollends um den Finger gewickelt, noch bevor ich überhaupt irgendwas gegessen habe. Kulinarisch überzeugt hat uns die Vor- und Nachspeise. Der Hauptgang war – leider – nur mittelmässig. Dennoch: Daumen hoch! Hier essen nämlich auch die Einheimischen. Ebenbürtige Alternativen sind das schrullige Restaurant Cortazar (Calle Protectora 6), das man von aussen beim Vorbeigehen durchaus auch als Wohnzimmer statt Restaurant wahrnehmen kann. Die persönliche Note gibt einem dann auch drinnen das Gefühl, als wäre man bei Freunden zu Gast. Ebenso klein ist die Vinothek und Tapas-Bar 13% (Calle San Feliu 13a). Hier empfiehlt es sich zu reservieren. Das 6-gängige Tapas-Degustations-Menü (19:50 Euro) lotst einem durch einen kulinarisch unterhaltsamen Abend.

Bros-Stylish-Restaurant-Santa-Catarina

Bros-Restaurant

Bros-Restaurant-Palma-De-Mallorca

23:00

Der Verdauungsspaziergang führt uns noch einmal Richtung Hafenanlage, wo wir den Blick auf die nächtlich beleuchtete Kathedrale bewundern. Buenas Noche Palma de Mallorca.

Catedral-de-La-Seu

Für uns war April als Reisezeit ideal, da die Stadt um diese Jahreszeit noch nicht von Touristen überlaufen ist. Es lohnt sich auch kurz abzuchecken, wann grosse Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Palma ankern und diesen Daten ebenfalls auszuweichen. Die geführten Gruppen können das Stadtbild je nach Menge ziemlich in Beschlag nehmen. Die Altstadt von Palma de Mallorca ist kompakt und die Sehenswürdigkeiten liegen in fussläufiger Distanz. Vom Flughafen ins Zentrum haben wir den Bus Nr. 1 genommen. Die Linie verbindet alle 15 Minuten den Flughafen mit der Altstadt und dem Hafen (Ticketpreis: 3 Euro). Ansonsten waren wir ausschliesslich zu Fuss unterwegs.

Als zentralen Übernachtungstipp kann ich euch das Brondo Architect Hotel empfehlen. Die Lage direkt am Passeig des Born in Fussdistanz zu allen Sehenswürdigkeiten ist echt unschlagbar. Einziger Nachteil der relativ kleinen, aber stylish eingerichteten Zimmer ist der Lärmpegel. Man hört alles! Eine mögliche Alternative mit etwas besserem Schallschutz und Meerblick (je nach Zimmer) ist das Hotel Costa Azul, das direkt am Hafen liegt. Die Inneneinrichtung kommt modern daher und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Hätte uns die Rezeptionistin bei unserer Ankunft nach 23:00 Uhr und einer einzigen gebuchten Nacht nicht noch unbedingt ein Upgrade andrehen wollen (und für das gefühlte 10 Minuten lang alle Upgrade Optionen auf einem Blatt Papier notiert hätte), wäre es perfekt gewesen.

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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