Boston bietet für alle Geschmäcker tolle Sehenswürdigkeiten. Was mir persönlich an Boston’s Sehenswürdigkeiten ganz besonders gefallen hat, ist ihre untypische Art der Erscheinung und daher möchte ich euch hier nun auch meine sechs typisch untypischen Favoriten vorstellen.
Rote Socken
Die Boston Red Sox, ein Major-League-Baselball Team und deren „Tempel“ – der Fenway Park sind aus Boston nicht wegzudenken. Der Fenway Park wurde 1912 eröffnet und ist das älteste Baselball Stadion, das noch immer benutzt wird. Für Fans aus der ganzen Welt gehört die Besichtigung des Stadions zum Pflichtprogramm bei einem Boston Besuch.
Ins Stadion hinein kommt man entweder mit einer offiziellen Führung oder wenn man eines der begehrten Spieltickets ergattert. Da wir Boston genau zum Zeitpunkt des Saisoneröffnungsspieles besuchten, waren alle Tickets schon lange ausverkauft. Wir liessen uns dennoch die sportgeschichtliche Magie des Stadions nicht entgehen und erkundeten das Viertel rund ums Stadion. Später konnten wir dann das Stadion noch vom Prudential Center Skywalk aus bestaunen.
Werbung seit 1940
Gleich um die Ecke zum Fenway Park befindet sich der Kenmore Square, welcher vom CITGO- Schild überragt wird (Citgo ist ein Mineralölunternehmen). Das Schild erlangte seine Bekanntheit übrigens unter anderen auch dank der guten Sichtbarkeit bei Fernsehübertragungen aus dem Fenway Park. 2005 wurde das Schild erneuert und ist seither mit umweltfreundlicheren LED-Leuchten ausgestattet. Der Bekanntheitsgrad des Schildes zeigt schön, wie Werbung über Jahre plötzlich zu einem identitätsstiftenden Symbol einer Stadt werden kann. Kennt ihr ähnliche Beispiele in anderen Städten?
Dampfende Teekanne
Diese Sehenswürdigkeit gehört definitiv zu der skurrileren Sorte. Oberhalb von einem Starbucks (63-65 Court Street) – lustiger Zufall, wie ich finde – befindet sich eine dampfende Teekanne. Ja echt, aus der Teekanne steigt wahrhaftig Dampf aus. Die riesige Teekanne wurde 1873 ursprünglich von einer Teefirma angebracht und hat bis heute überlebt.
Milchkannenstand
Ähnlich skurril wie der dampfende Teekessel nur noch viel grösser ist die Hood-Milchkanne, welche auf dem „Hood Milk Bottle Plaza“ gleich gegenüber vom Children’s Museum (308 Congress Street) steht. Die holzige Milchkanne wurde 1934 als Eisstand gebaut und 30 Jahre lang genutzt. Anschliessend wurde sie von Hood Milk, New England’s bedeutendster Molkereiunternehmungen aufgekauft und 1977 an der heutigen Lage aufgestellt. Wie schon 1934 wird die Milchkanne auch heute wieder als Eisstand genutzt. Boston hat wirklich einige schöne Zeitzeugen.
Versteckte Schönheit
Die Boston Public Library ist ein riesiger Gebäudekomplex und befindet sich neben dem Copley Square (700 Boylston Street). Der Gebäudekomplex setzt sich aus verschiedenen architektonischen Stilrichtungen zusammen. Das alte McKim Building, dessen Architektur an ein Renaissance-Bauwerk erinnert, wurde 1895 fertig gestellt. Dazu kommt das 1972 eingeweihte Johnson Building, das von der Architektur her stark an postmodernistische Bauten erinnert und meiner Ansicht nach nicht unbedingt ein Schmuckstück ist. Dennoch bilden die beiden Gebäude einen spannenden Kontrast. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Blick ins Innere der Public Libary zu werfen. Unglaublich schön und lauschig ist der Innenhof des McKim Gebäudes, welcher mit einem Säulengang umgeben ist.
Strassenkunst
Auffällige Strassenkunst gibt es auch in Boston und das wohl auffälligste Exemplar wurde von den Os Gemeos – Zwillingsbrüder und Graffitikünstler – geschaffen. Das Werk ist unübersehbar beim „Big Dig“ angebracht. Unter „Big Dig“ wird die Verlegung der Stadtautobahn in ein Tunnel, welches unter dem Charles River durchführt, verstanden. Dies war eines der aufwendigsten Tiefbauprojekte der Welt. Falls ihr mit dem Flugzeug anreist und ein Taxi in die Stadt nehmt (was ich übrigens empfehlen kann), fährt ihr an dieser Stelle vorbei.