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Brissago-Inseln & Morcote: Zweierlei tolle Schifffahrten im Tessin

Werbung: Beitrag in Zusammenarbeit mit dem Verband Schweizerischer Schifffahrtsunternehmen

Der Frühling will bei uns auf der Alpennordseite temperaturmässig, nicht so recht in die Gänge kommen. Für alle, die sich nach ein paar gemütlichen – und vor allem sonnenverwöhnten – Stunden inklusive Mittelmeer-Inselfeeling sehnen, habe ich zwei frische Ausflugstipps auf den Tessiner Seen auf Lager. Und zwar haben wir kürzlich zweierlei Schifffahrten auskundschaftet; eine panoramareiche Fahrt auf dem fjordartigen Luganersee und ein kurzweiliger Abstecher auf die Brissago-Inseln auf dem Lago Maggiore. Zwei herrlich entspannte Ausflüge, die sich sowohl für einen persönlichen Tapetenwechsel als auch für einen Ausflug mit der Familie oder Freunden eignen.

Lugano – Morcote retour: ein garantiert abwechslungsreicher Tagesausflug

Mein erster Schiffsausflug führt uns vom Ufer des Luganersees zuerst hoch hinauf auf den Hausberg von Lugano – den Monte San Salvatore. Hierfür steuern wir vom Bahnhof Lugano-Paradiso aus die Talstation der Standseilbahn an. Auf dem Monte San Salvatore fahren definitiv keine Schiffe, dafür gibt es von hier oben einen der schönsten Panoramablicke über die verwinkelte Seenlandschaft des Ceresio (eine ebenfalls geläufige Bezeichnung für den Lago di Lugano). Vor dem nun folgenden sportlichen Part dieses Tagesausfluges stärken wir uns auf der Sonnenterrasse des Restaurants Vetta San Salvatore mit einem starken Espresso.

Wer noch nie auf dem Monte San Salvatore war, der sollte sich an dieser Stelle den kurzen Fussmarsch auf den Gipfel (der Weg ist direkt bei der Bergstation der Standseilbahn ausgeschildert) nicht missen. Unsere heutige Tour startet danach direkt beim Gipfelrestaurant und führt von dort stetig leicht abwärts über die gesamte Länge des Höhenzuges bis in eines der schönsten Dörfer der Schweiz – das malerische Morcote.

Start der Wanderung auf dem Monte San Salvatore

Der Wanderweg ist gut ausgeschildert und in top Zustand. Aufgrund des teils stark durchwurzelten Bodens sowie der zahlreichen Stufen empfiehlt es sich aber, stabiles Schuhwerk zu tragen. Wir folgen dem Wanderweg durch einen wunderbar lichten Wald hinunter ins hübsche Dörfchen Ciona, durchqueren dieses und werden dann über einen etwas breiteren Kiesweg nach Carona geleitet. Falls dies dein erster Besuch in Carona ist, dann plane an dieser Stelle rund 30 Minuten Zeit für einen Rundgang durch das charmante Künstlerdorf ein.

San Salvatore Aussicht

In Bezug auf die Wanderroute sehen wir uns in Carona mit zwei Optionen konfrontiert. Die Route 2 (Trans-Swiss-Trail) sowie 52 (Sentiero Lago di Lugano) führen auf der Südseite des Hügelzuges durch den Parco San Grato. Die Via Gottardo (Route 7) bietet eine weniger frequentierte Option der Nordflanke entlang, bis sich beide Wege auf der Höhe der Alpe Vicania wieder vereinen. Gerade im Frühling bietet der botanische Garten Parco San Grato nebst der tollen Rundsicht eine unvergleichliche Blütenpracht – nicht überraschend haben wir uns daher für diese Variante entschieden.

Parco San Grato

Im letzten Drittel – von der Alpe Vicania hinunter ans Ufer des Luganersees – erwarten einem gefühlt tausend Treppenstufen und zahlreiche fantastische Aussichtspunkte. Morcote hält definitiv, was es verspricht. Den schönsten Blick auf Morcote erhält ihr aber vom Schiff aus. Und zwar nicht von dem Schiff, welches euch von der Schiffsstation Lago retour nach Lugano bringt, sondern von demjenigen Kurs, der von Morcote aus Richtung Porto Ceresio unterwegs ist. Auf dem Luganersee sind zwei Rundkurse unterwegs. Zum einen besteht ein Rundkurs zwischen Lugano – Cantine di Gandria / Museo Doganale (Schweizerisches Zollmuseum) – Gandria zum anderen der Rundkurs Lugano – Melide Swissminiatur – Capolago – Brusino (mit Anschluss auf den Monte San Giorgio) – Morcote – Porto Ceresio.

Morcote Kirche

Wenn ihr also am Hafen von Morcote aufs Schiff Richtung Porto Ceresio steigt, dann geniesst ihr nicht nur den schönsten Blick auf Morcote, sondern könnt euch auf diesem Teilstück auch das beste Plätzchen sichern. In Porto Ceresio legen die Schiffe nämlich jeweils ebenfalls nur kurz an und fahren im Anschluss via Morcote retour nach Lugano. Auf der knapp einstündigen Schifffahrt von Porto Ceresio retour nach Lugano erlebt ihr den Luganersee nochmals aus einer ganz anderen Perspektive und könnt gleichzeitig eure Wanderstrecke nachverfolgen. Und bei der Einfahrt ins Hafenbecken von Lugano passiert das Schiff zwischen den Anlegestellen in Paradiso sowie Lugano (lago) mit dem Kulturzentrum LAC (Lugano Arte e Cultura) auch noch eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.  

Morcote Ascona
Morcote Panorama
Morcote Schifffahrt
Luganersee Spiegelung
Lugano Schifffahrt

Praktische Tipps für eine Schifffahrt auf dem Luganersee

  • Preise Schifffahrt Luganersee: Für alle, die ein GA haben, sind die Kursschifffahrten auf dem Luganersee kostenlos (GA ist gültig). Die Fahrt von Morcote nach Lugano (direkt) kostet 23 CHF (mit Halbtax 11.50 CHF).
  • Ansonsten können die Tickets direkt bei der Schiffanlegestelle in Morcote gekauft werden.
  • Die aktuellen Fahrpläne, Preisinformationen und Infos zu den Rundkursen findet ihr auf der Website der Schifffahrtsgesellschaft Lago di Lugano.
  • Die Kursschiffe verfügen (bei Normalbetrieb) auch über einen Gastronomiebereich.
  • Eine weitere empfehlenswerte Wander-Schiff-Kombi habe ich in meinen Tipps zu aussichtsreichen Ausflugszielen im Tessin beschrieben. Die Rundtour von Lugano auf den Monte Brè, von dort zu Fuss nach Gandria und mit dem Schiff retour nach Lugano. Diese Runde lässt sich sogar als Halbtagesausflug durchführen.
  • In Morcote könnt ihr die Wartezeit aufs nächste Schiff mit einem Besuch des Parco Scherrer oder einer Einkehr in einer der Restaurants an der Uferpromenade überbrücken (mein Tipp: das Terrazza sul Lago).

Eckdaten der Wanderung Monte San Salvatore – Morcote

Nachfolgender Karte könnt ihr den Routenverlauf unserer Wanderung vom Monte San Salvatore bis nach Morcote entnehmen. Die Wanderung startet bei der Bergstation des Monte San Salvatore und führt dann in aussichtsreichen 9 Kilometer über den Hügelzug ins einstige Fischerdörfchen Morcote.

Wer Höhenmeter nicht scheut und die Genusswanderung entsprechend anreichern möchte, der kann natürlich auch zu Fuss auf den Gipfel des San Salvatore marschieren. Bei dieser Version fallen zusätzliche 600 Höhenmeter (rund 1.5 bis 2 Stunden Gehzeit) an.

AusgangspunktBergstation San Salvatore (888 m ü. M.)
ErreichbarkeitMit dem öffentlichen Verkehr erreichbar
Länge9,4 Kilometer
Höhenmeter↗ 261 m ↘ 875 m
Dauer2:30 h bis 3:00 h
ZielortSchiffanlegestelle Morcote (lago)

Ab auf die Insel: Blumenfreude & Rätselspass auf den Brissago-Inseln

Mein zweiter Schiffsausflug kombiniert drei Sehenswürdigkeiten der Region Ascona-Locarno. Und zwar die pittoreske Uferpromenade von Ascona, den botanische Garten auf der Isola Grande – der Grösseren der zwei Brissago-Inseln – und die imposante Piazza Grande – der grosse Kopfsteinpflaster besetzte Platz im Herzen von Locarno. Seit meinem letzten Besuch der Brissago-Inseln sind gut 20 Jahre ins Land gezogen (und ja, ich war damals dementsprechend knapp 10 Jahre alt). Bei den letztjährigen Abstechern ins Tessin sind wir nie dazugekommen. Zudem schreckte mich bisher die Beliebtheit/Bekanntheit der Inseln etwas ab. Doch auch wenn die Brissago-Inseln zu den beliebtesten Ausflugszielen am Lago Maggiore zählen, konnten wir uns vor einigen Wochen davon überzeugen, dass man selbst dem an schönen Feiertagen zu erwartenden Besucheraufkommen mit einer geschickten Planung problemlos ausweichen kann.

Kurz vor 9 Uhr wirkt die Uferpromenade von Ascona an diesem herrlich frühlingshaften Samstagmorgen nämlich noch total verschlafen. Einheimische führen ihre Hunde aus und da und dort werden die Sonnenterrassen bereits für den Mittag vorbereitet. Der perfekte Zeitpunkt, um zum Fotospot am Ende der Uferpromenade zu spazieren, das obligate Erinnerungsfoto zu schiessen und danach die Schiffsanlegestelle anzusteuern. Beim Kassenhäuschen kann man nicht nur das Ticket für die Schifffahrt, sondern auch gleich das Eintrittsticket für die Brissago-Inseln kaufen (damit spart ihr euch Wartezeit bei der Ankunft auf der Insel). Schon bald ist das erste Kursschiff des Tages in Sicht. Je nach Kurs/Zeit fahren die Schiffe von Ascona via Porto Ronco (25 Minuten) oder direkt (15 Minuten) auf die Isole di Brissago. So oder so ist die Fahrt am frühen Morgen ein wahrer Genuss.

Lago Maggiore Schifffahrt
Ascona Schifffahrt

Bei der Ankunft auf der Brissago-Insel gibt es zwei Warteschlangen – eine für diejenigen, welche noch über kein Eintrittsticket verfügen und eine für alle, welche das Ticket bereits gekauft haben. Zu unserer Überraschung reiht sich die Mehrheit zum Ticketkauf ein und wir können allesamt rechterhand elegant überholen und sind – obwohl wir zuletzt vom Schiff gegangen sind, die Ersten im Botanischen Garten.

Der Botanische Garten erstreckt sich über die gesamte Isola Grande und lässt sich in einem gut ein- bis zweistündigen Rundgang entdecken. Zudem ist die Brissago-Insel auch einer von fünf Standorten, wo in der Region Ascona Locarno Schatzsuchen für Kinder konzipiert wurden. Die Schatzkarte könnt ihr am Ticketschalter auf der Brissago-Insel beziehen. Dank ihrer Lage weisen die Brissago-Inseln ein besonders mildes Klima auf, wo sich Pflanzen aus subtropischen Regionen wohl fühlen. Die Entstehungsgeschichte des heutigen Botanischen Gartens, der eine Sammlung von über 1’500 Pflanzenarten aus fünf Kontinenten umfasst, geht auf Antoinette de Saint Léger zurück. Die russische Baronin liess hier in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Haus sowie eine Parkanlage mit subtropischen Pflanzen errichten. Später erweiterte der deutsche Unternehmer Max Emden die Parkanlage und baute die noch heute bestehende Villa sowie das römische Bad (welches etwas versteckt in die Parkanlage integriert ist).

Strand Brissago-Inseln

Wir folgen den verwinkelten Pfaden durch die weitläufige Parkanlage und lassen uns von der Blütenvielfalt betören. Besonders imponiert hat mir die Palmenwiese; das dichte Grün weckte Erinnerungen an den zauberhaften Daintree Rainforest in Queensland.

Brissago-Inseln Botanischer Garten

Anstatt nach dem Rundgang über die Brissago-Inseln mit dem Schiff direkt nach Ascona zurückzukehren, verweilen wir etwas länger auf dem Sonnendeck der «Cicogna». Wie auf dem Luganersee verkehren auch die Schiffe auf dem Lago Maggiore als Rundkurse. So kann man entweder von Locarno aus auf die Brissago-Inseln fahren und danach noch durch Ascona bummeln oder aber – wie wir es gemacht haben, von Ascona aus die Brissago-Inseln ansteuern und im Anschluss durch die Altstadtgassen von Locarno flanieren.

Lago Maggiore Panorama
Schiff Gambarogno
Locarno Piazza

Praktische Tipps für eine Schifffahrt auf dem Lago Maggiore

  • Preise Schifffahrt Lago Maggiore: Für alle, die ein GA haben, sind die Kursschifffahrten wie auf dem Luganersee auch auf dem Lago Maggiore kostenlos. Nebst Einzelfahrten kann für den Preis von 37 CHF bzw. 18.50 CHF (mit Halbtax) ein Tagesticket gelöst werden.
  • Ansonsten können die Tickets direkt bei der Schiffsanlegestelle in Ascona gekauft werden.
  • Die aktuellen Fahrpläne und Preisinformationen findet ihr auf der Website von Ascona Locarno.
  • Öffnungszeiten Brissago-Inseln: Die Brissago-Inseln haben zwischen April und Oktober täglich geöffnet.
  • Eintrittspreise Brissago-Inseln: Der Eintritt auf die Brissago-Inseln kostet für Erwachsene 10 CHF, Jugendliche bis 16 Jahre sind kostenlos (Preisstand 2022). Mit dem Ticino Ticket, einer Gästekarte oder der App «myAsconaLocarno» zahlt man einen vergünstigten Eintritt von 7 CHF.
  • Eine weitere schöne Wander-Schiff-Kombi habe ich in diesen Beitrag verbloggt. Und zwar steuert der Rundkurs Locarno – Ascona – Brissago-Inseln auch den Hafen San Nazzaro an. Von dort aus könnt ihr die das unbekanntere Südostufer des Lago Maggiore – die Riviera del Gamborogno – erkunden.
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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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