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Weekendtrip mit Wellness in der Therme in den Nördlichen Schwarzwald

«Bad-Teinach Neubulach» meldet die blecherne Lautsprecherdurchsage. Einen Moment lang sind wir irritiert. «Ist das unsere Station?» Ein Kontrollblick auf Google Maps bestätigt die Vermutung. Das ist der einzige Bahnhof in der Nähe von Bad Teinach. Und da wollen wir schliesslich hin. Beinahe hätten wir unseren Weekendtrip in den Nördlichen Schwarzwald in der Pampa gestartet. Der kurze Adrenalinkick ist nicht weiter schlimm. In den nächsten zwei Tagen bleibt genügend Zeit, einen Gang runterzufahren.

Schwarzwaldglück im Hotel Therme Bad Teinach

Dass wir mit unserem Entscheid auszusteigen richtig lagen, bestätigt sich beim Anblick unseres Abholdiensts. Auf die Fahrplanminute pünktlich erwartet uns unser Gastgeber – das Hotel Therme Bad Teinach am Bahnhof, der 4 Kilometer vom Ortskern entfernt liegt. Bis hierhin gestaltete sich die Anreise mit dem Zug ab Zürich via Schaffhausen als unkompliziert und kurzweilig. Reisezeit knappe drei Stunden. Meiner Meinung nach die stilvollste Anreise in den Naturpark und eine Region, die als «nachhaltiges Reiseziel» klassifiziert ist.

Ausgangspunkt für unsere Entdeckungstour durch den Nördlichen Schwarzwald ist die herrschaftliche Anlage des Hotels Therme Bad Teinach. Der Bau des Badehauses mit Trinkhalle und Hotelbetrieb initiierte König Wilhelm I von Württemberg im 19. Jahrhundert. Die heilende Wirkung des Quellwassers von Bad Teinach zog aber bereits im 17. Jahrhundert Adelsleute an. Seit diesem Frühsommer weht frischer Wind durch die altehrwürdige Anlage. Nach einer aufwendigen Umbauphase wurde die Therme inklusive zusätzlicher Hotelzimmer neu eröffnet. Rein äusserlich passt der Neubau perfekt in die historische Anlage mit Parkumschwung. Innen drin präsentiert sich der Neubau jugendlich frisch. Der alte Gebäudeteil begeistert uns mit seinem prunkvollen Treppenaufgang und in unserem Zimmer im neuen Thermenflügel erschnuppern wir als Erstes angenehmen Zirbenduft. Der Holzboden, die hellen Grundtöne mit gezielt gesetzten Farbakzenten und die historischen Unikate ergeben ein harmonisches Gesamtbild. Wir fühlen uns sofort wohl.

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Die Natur vor der Hoteltür

Und obwohl der Liegestuhl auf dem Balkon mit dem süssen Nichtstun lockt, widerstehen wir der Versuchung. Schliesslich gibt es rund um die Therme viel zu entdecken. Direkt beim Hotel starten kurzweilige Wanderrouten, die quer durch das Teinachtal führen. Zum Beispiel nach Zavelstein hoch oder rund um Bad-Teinach – wo man unterwegs erfährt, wieso im Kurparksee eine Hirschstatue steht.

Unseren knurrenden Mägen zuliebe wählen wir die direttissima zur Schlossberghütte. Das denken wir zumindest und stellen beim «verkehrten Häusle» mit Schrecken fest, dass wir doch tatsächlich 180 Grad verkehrt losmarschiert sind. Dafür wandern wir durch ein märchenhaftes Waldstück und finden schlussendlich doch noch den richtigen Abzweiger zur Schlossberghütte. Die Maultaschen haben wir uns definitiv verdient.

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Zurück in Teinach besuchen wir die Bad Teinacher Nudelmanufaktur. Über 100 hausgemachte Nudelsorten hat Dietrich Morlok im Angebot. Dazu kommen frische Brotspezialitäten, Schokokreationen und der weit über die Schwarzwaldgrenzen hinaus bekannte Müesliriegel. Trotz Erfolg bleibt er bescheiden. Kundenkontakt und die tägliche Arbeit mit hochwertigen Produkten sind ihm wichtiger als Wachstum zulasten der Qualität.

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Mit ZOE into the wild

Am nächsten Morgen sind wir früh aus den Federn. Nicht etwa, weil wir schlecht geschlafen hätten. Im Gegenteil. Ich wäre gerne länger liegengeblieben. Doch wir wollten unbedingt die Morgenstimmung im Hochmoor Kaltenbronn festhalten. Für Gäste, die wie wir ohne Auto anreisen, hat die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald Zoe im Angebot. Zoe ist ein schnittiges Elektroauto, das im ersten Moment mit einem beinahe lautlosen Fahrerlebnis verblüfft. Der Mietpreis für einen Tag 19 Euro! Mega, oder?

Trotz aller Euphorie bereitet uns Zoe bereits nach wenigen Fahrkilometern Sorge. Gestartet sind wir mit einer Reichweite von 100 Kilometer und als wir nach 30 Kilometer unseren Zielort Kaltenbronn erreichen, beträgt die Reichweite bloss noch 30 Kilometer. Bevor wir uns um die Batterie von Zoe kümmern, laden wir zuerst unsere auf. Und zwar mit Natur pur. Leider hat der Föhn den erhofften Bodennebel weggeblasen, dennoch begeistert uns die Wanderung über Deutschlands grösstes naturbelassenes Hochmoorgebiet. Wir stärken uns mit einem riesigen Heidelbeerpfannkuchen in der weitum bekannten Grünhütte und machen danach einen Abstecher zum Baumwipfelpfad auf dem Sonnenberg bei Bad Wildbad. Unser Blick schweift von Baumkrone zu Baumkrone bis zum Horizont. Bunte Blätter soweit das Auge reicht. Runter nach Bad Wildbad geht’s rasant mit der Sonnenbergbahn.

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Zurück vom Sonnenberg müssen wir uns um Zoe’s Batterien kümmern. Die haben sich zwar vom Kälteschock am frühen Morgen erholt und zeigen wieder eine Reichweite von 50 Kilometer an – doch sicher ist sicher. Nach gut einer halben Stunde Ladezeit bei einer Schnellladestation am Bahnhof Calmbach hat Zoe wieder genügend Saft für eine Spritzfahrt nach Nagold. Die Kleinstadt liegt südlich von Bad Teinach und bietet eine charmante, übersichtliche Fussgängerzone mit netten Läden und Cafés.

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Kraft tanken in der Therme Bad Teinach

Nach gut 20 Wanderkilometer haben wir uns am Ende dieses Tages die entspannenden Momente in der Therme Bad Teinach verdient. Die Anlage mit grosszügigem Aussen- und Innenbecken, Feuerpool, Quellwasserbecken und Schwarzwaldsaune in einer Blockhütte ist schlicht fantastisch. Für die Hotelgäste hat es obendrauf noch einen separaten Panorama-Spa. Wir lassen uns von den Dampfschwaden einhüllen und gleiten durchs warme Heilwasser.

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… und staunen

Den Sonntag lassen wir ruhig angehen. Nachdem wir am Vortrag ohne Frühstück mit Zoe los sind, probieren wir uns heute quer durch die Köstlichkeiten des Frühstücksbuffets. Danach machen wir uns auf den Weg in das Zentrum der Deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie. 2017 wird in Pforzheim das 250-jährige Jubiläum als Goldstadt gefeiert. Unser Interesse gilt an diesem Tag einem neueren Aushängeschild. Das weltgrösste 360 Grad Panorama des Künstler Yadegar Asisi, das seit Dezember 2014 im umgestalteten Gasometer zu bestaunen ist. Das aktuelle Panoramabild «Rom 312» zeigt das antike Rom zur Zeit Kaiser Konstantins. Beeindruckend! Unmöglich, all die visuellen Eindrücke beim ersten Mal zu verarbeiten. Ich kann gut verstehen, wieso sich Leute eine Dauerkarte kaufen und das Panorama regelmässig besuchen. Ohne Zweifel entdeckt man hier jedes Mal aufs Neue spannende Bilddetails.

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Rom 312 im Gasometer Pforzheim

Der erlebnisreiche Weekendtrip in den Nördlichen Schwarzwald ist ruckzuck vorbei. Der Nördliche Schwarzwald bietet eine Fülle an Naturerlebnissen abseits der ausgetretenen Pfade und in Bad Teinach lässt es sich herrlich entspannen. Spannend war für mich auch das Fahrerlebnis mit Zoe – wären die Parkplätze in Zürich nicht so teuer, würde ich mir die Anschaffung ernsthaft überlegen.

Praktische Tipps rund um das Hotel Therme Bad Teinach

  • Übernachtung inkl. Frühstück im Klassik Doppelzimmer Thermenflügel ab 165 Euro/Nacht
  • Halbpension mit 4-Gang-Menüs pro Person und Tag 28 Euro
  • Die Mineraltherme in Bad Teinach ist auch für nicht Hotelgäste geöffnet (Eintrittspreis 15 Euro)
  • Aktuell bietet die Tourismus GmbH ein E-Mobil-Paket für 39 Euro (2 Tage Elektroautomiete inkl. Eintrittstickets zum Baumwipfelpfad und in den Gasometer sowie in ausgewählte Thermen).
  • Der Baumwipfelpfad ist barrierefrei gestaltet und als Ausflugsziel für Familien geeignet
  • Das Wanderangebot ist riesig (und manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr …). Weitere Routentipps für den Nördlichen Schwarzwald findet ihr hier
  • Die nah gelegene Hermann Hesse Stadt Calw ist ebenfalls einen Abstecher wert

Ich wurde vom Hotel Therme Bad Teinach und der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald zu diesem Aufenthalt eingeladen. Vielen Dank! Alle Eindrücke und Meinungen sind wie immer die unseren.

Über den Autor

Artikel

Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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