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Kulinarisches Wandern in Tirol: diese 3 Almen sind einen Besuch wert

Werbung: dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Tirol Tourismus

Wir haben an dieser Stelle ja schon einmal geklärt, dass ich mich ganz klar zum «Team Alpbeizli» zähle. Zu einem rundum perfekten Wanderausflug gehört für mich eine Hütteneinkehr einfach dazu. Und darum war ich sofort Feuer und Flamme, als mich Tirol Tourismus fragte, ob ich mich auf einen kulinarischen Streifzug durch die Bergwelt Tirols begeben möchte.

Drei der neun neu konzipierten kulinarischen Wandererlebnisse habe ich bereits anfangs Juni auf dem Blog vorgestellt. Während die ersten drei Hütten im Zeichen der Gourmetküche standen, folgen heute drei Wandertipps für Fans bodenständiger Almen. Hier wird das aufgetischt, was in der Käserei direkt nebenan tagtäglich produziert wird.

Almdorf-Idylle: Aussermelang Alm

Der Ausgangspunkt unserer ersten Almwanderung befindet sich unweit von Innsbruck in der Wattener Lizum. «Lizum» bedeutet im Tirolischen «Almgebiet am Talschluss» und so blicken auch wir bei der Taleinfahrt in Richtung eines massiven Bergkranzes, der das Tal gegen Süden hin abschliesst. Die Wattener Lizum ist aber nicht nur ein weitläufiges Almgebiet, sondern beherbergt auch Österreichs zweitgrössten Truppenübungsplatz. Der Eingang zum Truppenübungsplatz beim Lager Walchen ist gleichzeitig der Startpunkt unseres Aufstieges zur Aussermelang Alm. Wir folgen dem ausgeschilderten Zirbenweg dem Lizumbach entlang talaufwärts. Die Vegetation ist üppig grün und der Bach ist randvoll gefüllt mit Schmelzwasser, das tosend Richtung Inntal fliesst.

Der Aufstieg zum Wattenberg ist kurzweilig und bald treffen wir auf die ersten Grauvieh-Damen, die uns neugierig beäugen. Nach gut einer Stunde Gehzeit erhaschen wir zum ersten Mal einen Blick auf die eng aneinander stehenden Hütten des Aussermelang-Niederlegers. Nun öffnet sich uns der Blick Richtung Inntal und Karwendelgebirge – was für ein tolles Panorama!

Wattener Lizum
Alpweiden Tirol
Tirol Aussermelang Alm

Die ersten Wochen des Sommers verbringen die Älpler hier auf einer Höhe von 1’866 m ü. M.. Gegen Ende Juli ziehen die Älpler gemeinsam mit den Kühen nochmals rund 200 Höhenmeter weiter hinauf in den Hochleger – dort oben stehen die Hütten noch enger beisammen. Einzig Käsemeister Ludwig Klinger bleibt den ganzen Sommer im Niederleger. Seit beinahe zwanzig Jahren verarbeitet er die Milch der acht Bauern, die hier oben ihre Kühe weiden, zu Käse und Almbutter.

Jeden Morgen liefern die acht Älpler die Milch ins Käsereigebäude. Dabei wird auf einer Holztafel fein säuberlich die jeweilige Tagesmenge erfasst und daraus auch den Brennholzanteil berechnet. Sobald alle die Milch geliefert haben, schürt Ludwig Klingler das Feuer und beginnt mit dem Käsen. Käserei, Käsekeller und Almausschank befinden sich auf engstem Raum. Klasse statt Masse, so die Devise der Aussermelang Alm. Wir setzen uns an den Holztisch vor der Käserei, bestellen eine Brotzeit mit Käse und frischer Milch – was will man mehr?

Aussermelang Alm Almdorf
Tagmilch Aussermelang Alm
Holz Aussermelang Alm
Holzbrennerei Käserei
Käsen auf der Aussermelang Alm
Almausschank Aussermelang Alm

Bevor wir nach dieser Almeinkehr frisch gestärkt talwärts wandern, besuchen wir noch die fröhliche Truppe Almschweinen, die unweit des Zirbenwaldes zufrieden im Dreck suhlt. Auch sie gehören in den Zuständigkeitsbereich von Ludwig Klingler. Das zarte Fleisch des Tiroler Almschweins ist ebenso begehrt, wie der Käse der Aussermelang Alm.

Alpschweine Aussermelang Alm

Wandermöglichkeiten rund um die Aussermelang Alm

Der Ausgangspunkt der Wanderung zur Aussermelang Alm befindet sich beim Parkplatz des Truppenübungsplatzes Walchen. Hier startet der rund 3,8 Kilometer lange Wanderweg, der stetig ansteigend von 1’400 m ü M. bis zum Niederleger auf 1’870 m ü M. führt. Der Rückweg verläuft über die gleiche Strecke. Alternativ besteht die Möglichkeit über den Zirbenweg via Lizumer Hütte zur Aussermelang Alm zu wandern.

Authentische Almwirtschaft: Burgeralm

Während auf der Aussermelang über den Sommer rund 100’000 l Milch zu Käse verarbeitet wird, fällt auf der Burgeralm im Kaiserwinkel «nur» rund die Hälfte davon an. Doch was Familie Fahringer daraus alles verarbeitet, lässt Genussherzen höherschlagen.

Wir starten unseren Aufstieg zur Burgeralm noch vor Sonnenaufgang. Der Walchsee präsentiert sich zu dieser frühen Morgenstunde spiegelglatt und dahinter türmen sich die zartrosa schimmernden Bergspitzen vom Wilden Kaiser über den rostigen Kaiser bis hin zum zahmen Kaiser. Was für ein Panorama! Die schöne Morgenstimmung ist aber nicht der einzige Grund für unser zeitiges Aufstehen. Wir wollen Anton und Martha Fahringer beim täglichen Käsen über die Schultern schauen und da die Burgeralm ein beliebtes Wander- und Mountainbike-Ausflugsziel ist, müssen die beiden jeden Morgen früh raus – das Ziel: mit dem Käsen dann fertig sein, wenn die ersten Tagesgäste eintrudeln.

Region Kaiserwinkel Tirol

Unser Timing ist perfekt – bei unserem Eintreffen auf der Burgeralm werden die knapp vierzig Kühe auf die Weide getrieben. Das morgendliche Melken ist vorbei und somit kann mit dem Käsen begonnen werden. Die Fahringers sind «Vollblut-Älpler». Mehr als 30 Sommer hat Anton Fahringer schon auf der Alm verbracht und sieht keinen Grund, wieso hier nicht noch weitere 30 Jahre dazukommen sollen. Gemeinsam mit seiner Frau Martha stellt Anton Fahringer auf der Burgeralm Bergkäse, Bergtilsiter, Kümmelkäse, Weichkäse und Frischkäse sowie Almbutter her. Dazu kommen frische Buttermilch und hausgemachtes, mit Marillenkonfitüre verfeinertes Joghurt. Und all das wird im Anschluss in der Almwirtschaft aufgetischt. «Für ein Kilogramm Bergkäse benötigen wir 13 Liter Rohmilch», erzählt uns Martha Fahringer während sie gemeinsam mit ihrem Mann unter stetigem Rühren die Milch im Kessi erwärmt.

Burgeralm Kaiserwinkel
Burgeralm Käserei

Später zeigt uns Anton Fahringer noch den prall gefüllten Käsekeller. Hier kommen die Laibe zuerst in die Salzlake und ruhen da je nach Sorte zwischen 12 bis 48 Stunden. Danach müssen die Laibe täglich geschmiert werden. Langweilig wird es den Fahringers garantiert nicht. Sobald die Tagesmilch zu Käse verarbeitet ist, treffen auch schon die ersten Wandergäste auf der Burgeralm ein.

Käsekeller Burgeralm

Auch wir setzen uns nun auf die Terrasse, probieren uns durch die Käsepalette der Käsebrotzeit und degustieren auch noch den hausgemachten Speck sowie die Kaminwurz. Bevor wir uns auf den Weg ins Tal machen lassen wir uns im Almshop noch ein Stück «Tiroler Adler Gold» als Wegproviant einpacken. Und dann müssen wir uns von diesem idyllischen Plätzchen hoch über dem Walchsee auch schon wieder verabschieden.

Brotzeit Burgeralm
Burgeralm Tirol
Kaiserwinkel Almwanderung

Wandermöglichkeiten rund um die Burgeralm

Zur Burgeralm führen zwei schöne Wege. Die einfache Almwanderung startet im Weiler Rettenschöss, wo sich auch ein Wanderparkplatz befindet. Von hier führt der Weg in rund 4,8 Kilometer Länge und mit einer Höhendifferenz von 400 m über mehrheitlich breite Forstwege bis zur Burgeralm. Alternativ könnt ihr eure Tour direkt in Walchsee starten via Lochner Wasserfall (ein lauschiges Plätzchen im Wald) zur Burgeralm aufsteigen. Bei dieser Variante fallen etwas mehr Höhenmeter an, dafür befindet man sich beim Aufstieg mehrheitlich im angenehm schattigen Wald.

Mit Genussgarantie: Gampe Thaya

Auf den ersten Blick scheint es ein Widerspruch zu sein – wie kann sich in einem «HalliGalli»-Ort wie Sölden, eine urige Alm behaupten, die auf frische Buttermilch statt Pommes & Biermass setzt? Doch vermutlich ist genau dieser Gegensatz das Erfolgsgeheimnis der Gampe Thaya.

Doch zuerst müssen wir uns die Almeinkehr verdienen. Trotz wolkenverhangenem Himmel und einzelnen Regentropfen nehmen wir den Aufstieg von Sölden durch den licht bestockten Bergwald bis auf die Weiden der Gampe Alm auf knapp 2’000 m ü. M. auf uns. Es bleibt die Hoffnung, dass sich die Wolkendecke verzieht und die Sicht auf die mächtigen Ötztaler Alpen freigibt. Und siehe da! Kaum ist die Gampe Thaya in Sichtweite, macht auch das Gewölk dem Panorama Platz.

Sölden Berge
Sölden Gampe Thaya

Die Almwirtschaft hat im Ötztal eine lange Tradition und so sind auch die Grundstrukturen der Gampe Thaya rund 300 Jahre alt. Sonnengegerbte Fassaden, knorriges Holzdiele, heimelige Stuben – vieles hier oben lässt alte Geschichten weiterleben. Anfangs der 1980er Jahren begann Hüttenwirt Jakob Prantl die damals verlassene Almhütte zu renovieren. Heute ist die Gampe Thaya weitum für ihre hervorragende Küche bekannt und trägt das Siegel «Genusshütte» der Genuss Region Österreich. Das meiste, was aufgetischt wird, ist entweder selbst produziert oder wird von befreundeten Betrieben aus dem Ötztal geliefert. Jedes Jahr sammelt die Familie Prantl und ihre Helferinnen und Helfer unweit der Gampe Thaya an die 300 Kilogramm Preiselbeeren für die beliebte «Grantenmilch». Seit einigen Jahren komplettiert eine mobile Käserei (aus der Schweiz) den Produktionskreislauf der Gampe Thaya. Im kleinen Container wird die Milch von rund einem Dutzend Küchen zum «Gampe Kaas» verarbeitet.

Käserei Gampe Thaya
Gampe Thaya Sölden
Gampe Thaya Alm
Stube Gampe Thaya

Wir suchen uns ein gemütliches Plätzchen auf der Sonnenterrasse, kosten die erfrischende Grantenmilch und sind uns ab all den Köstlichkeiten uneinig, was wir bestellen sollen. Die Gampe Kaas-Platte, das Carpaccio vom Tiroler Grauvieh, Gröstl oder eingezetteltes Kraut mit Hauswurst? Wir einigen uns auf eine zünftige Brotzeit und eine Portion Ötztaler Käsespätzle und sind im Genusshimmel. So fein!

Und wer davon nicht genug kriegt, der findet im «Gampe Ladele» eine Auswahl der hausgemachten Spezialitäten. Perfekt als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen oder um zu Hause bei einem Zvieriplättli in den Erinnerungen zu schwelgen. Zum Glück fallen nun keine Höhenmeter mehr an. Mein Rucksack wiegt beim talwärts wandern nämlich deutlich schwerer als beim Aufstieg.

Gampe Thaya Almwanderung
Sölden Almwanderung Tirol

Wandermöglichkeiten rund um die Gampe Thaya

Die Almwanderung zur Gampe Thaya startet mitten im Dorfkern von Sölden und überwindet in 3,5 Kilometer knackige 640 Höhenmeter zur Gampe Thaya. Der Aufstieg ist kurzweilig und beinhaltet einige schöne Ausblicke über die imposante Bergwelt rund um Sölden. Wer die Höhenmeter scheut, hat alternativ die Möglichkeit, mit der Giggijochbahn bis zur Bergstation zu fahren und von dort gemütlich zur Gampe Thaya runterzuwandern.

Ausführliche Wanderbeschriebe aller drei vorgestellten kulinarischen Wanderungen sowie weiterführende Informationen findet ihr bei Tirol Tourismus.

Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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